Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Ängste und trocken werden

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Ängste und trocken werden

Tristitia

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Liebe Frau Henkes, Mein Sohn hat im August 3 Jahre alt geworden und ist teilweise sehr schüchtern und dann wieder gar nicht. Aber prinzipiell hat er immer etwas Angst vor Neuen (hat sich erst mit ca. 2 entwickelt). Das ist ja auch völlig okay. Allerdings braucht er teilweise mit den gleichaltrigen Kindern meiner Freundin, die er bereits kennt stunden um mit ihren überhaupt zu sprechen oder zu spielen, das ist bei Kindern (außer sie sind älter ) meist so. Er hat auch vorm Kinderarzt, vorm Friseur Angst und weshalb ich heute eigentlich schreibe auch davor im Kindergarten aufs Klo zu gehen. Wobei ich nicht sicher bin ob es wirklich eine Angst ist. Wir haben vor ein paar Monaten begonnen komplett  Windelfrei zu werden, zuvor ist er immer wieder aufs Klo gegangen mit Aufsatz und Treppe (davor auch ins Töpfchen) aber unterwegs mit Windel.. Irgendwann haben wir sie dann komplett weggelassen und er ist ziemlich schnell trocken geworden (nachts noch Windel), nur unterwegs also auswärts hat er sich immer ein wenig geweigert. Nun hat der Kindergarten Ende August wieder begonnen und der Großteil seiner Gruppe ist mit den Kindern aus der kleinkinder Gruppe besetzt worden.. bis auf 2,3 Tage wo er 1 oder höchstens 2 x aufs Klo gegangen ist, hält er es zurück, bis ich ihn abhole. Das sind doch 7 Stunden! Auch unterwegs hält er zurück, man merkt er muss aufs Klo aber er sagt er muss nicht. Manchmal geht er unterwegs aber dann nur stehend "in die Wiese", auch zuhause will er seit einigen Wochen nur mehr das Töpfchen und nicht mehr das Klo. Zumindest geht er nun Groß - was er anfangs auch zurück hielt. Nun geht er alle 2-3 Tage (früher mit Windel täglich Stuhl). Unser "Problem" ist nun das er teilweise sehr lange Urin einhält und einfach nicht gehen will und auch brüllt und weint wenn wir es versuchen, obwohl er eindeutig muss, da ist er richtig stur, teilweise auch zuhause. Vorsorglich würde er sowieso niemals gehen zb vorm schlafen (außer er muss eben).. ich mache mir etwas sorgen dass das lange einhalten ihm gesundheitlich schaden könnte bzw generell Folgen haben könnte und weiß nicht genau wie ich da am besten vorgehen soll? Mir kommt vor er geht großteils erst wenn es Wirklich dringend ist und sonst hält er es einfach stundenlang zurück, nass macht er sich allerdings nicht. Manchmal gehen zuhause paar Tropfen in die Hose und er "stoppt" es dann . . bis wir am Töpfchen sind. Er sagt auch manchmal er muss und dann gleich drauf doch nicht. Wie Kann ich ihm am besten ohne Druck zu öfteren Töpfchen Gängen bewegen und wie an große Klos unterwegs (und auch wieder zuhause) gewöhnen? stehend aufs Urinal möchte genauso wenig. Und was kann ich allgemein machen um ihn seine Ängste zu nehmen zb beim Friseur? Das hat nur auf meiner Schoss und mit Ablenkung Handy geklappt (das er sonst nicht haben darf) und auch nur mit viel Gegenwehr und weinen zuvor. Auch normale Kontrollen der Ohren, Augen usw sind bei ihm nicht möglich. Eine impfung ist fast einfacher. Als er noch ganz klein war, war es genau umgekehrt, er war einer der weniger der keine Angst beim Arzt hatte.. er braucht aber auch länger andern zu vertrauen, wobei er dann wiederum teilweise bei fremden Männern sofort auf sie zugeht, deren Hand nimmt usw. . . ich tue mir recht schwer das ganze richtig einordnen zu können.. was Ängste, was Schüchternheit ist und wovon es abhängt.    Ich hoffe ich konnte meine Situation halbwegs übermitteln und bedanke mich schon im Voraus über ihre Antwort, vorrangig zum Thema "einhalten"   Liebe Grüße


Ingrid Henkes

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Guten Tag, viele Kinder gehen im Kiga nicht zur Toilette und warten, bis sie zu Hause sind. Vermutlich hat das damit zu tun, dass die Toilettengänge dort nicht so intim sind wie zu Hause. Ihr Sohn scheint jedoch grundsätzlich klarstellen zu wollen, dass die Ausscheidung seine Angelegenheit ist, die er eigenverantwortlich regelt. Er macht in der langen Zeit nicht in die Hose. Das sollten Sie akzeptieren, auch wenn er sehr lange einhält. Sie können ihn nur motivieren, häufiger zur Toilette zu gehen. Im Kiga sollten das die Erzieher/innen übernehmen. Es könnte Ihrem Sohn helfen, wenn der Vater ihm einen ungezwungeneren Umgang mit dem Urinieren vermittelt. "Wir zwei Männer gehen mal zum Klo", hilft Ihrem Sohn sich männlich mit dem Vater zu identifizieren und zu erfahren, dass er Toiletten problemlos nutzen kann. Für Ihren Sohn ist es sehr wichtig, dass Sie bei diesem Thema jeden Druck vermeiden. Versuchen Sie, gelassen zu bleiben. Bestätigen Sie Ihrem Sohn immer wieder, wie gut er es geschafft hat, trocken zu werden. Angst vorm Haareschneiden ist in diesem Alter nicht untypisch. Schließlich nähert sich ein fremder Mensch dem Kopf mit einem gefährlichen Werkzeug und nimmt Ihrem Sohn etwas weg. Lassen Sie Ihren Sohn auf Ihrem Schoß sitzen. Auch sollte der Frisör/in gut auf ihn eingehen und die Schritte erklären. Vielleicht kann Ihr Sohn dem Frisör/in helfen, indem er ein harmloses Werkzeug festhält. Er könnte auch die Haare sammeln un dmit nach Hause nehmen, wenn ihm das hilft. Reduzieren Sie das Haareschneiden auf die absolut notwendigen Termine, bis die Angst davor nachgelassen hat. Zeigen Sie in allen Situationen, die Ihr Sohn ängstlich zu meiden sucht, dass Sie ihm zutrauen, diese zu bewältigen und auszuhalten. Ihr Zutrauen lässt ihn Mut finden. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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