Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Starke Anhänglichkeit - Teil II

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Starke Anhänglichkeit - Teil II

Mama_Kleini

Hallo Frau Henkes, vielen Dank für Ihre Antwort von letzter Woche. Darf ich Ihnen noch ein paar Rückfragen stellen? Bezüglich dem Weinen/nicht aufhören können zu weinen: haben Sie evt noch Tips, wie sich meine Tochter selbst helfen kann? Nichts scheint zu wirken, außer manchmal sie abzulenken. Davon bin ich aber nicht so begeistert, da sie ja auch selbst Ihre Gefühle steuern können sollte. Sie sagt auch mitten im Weinen, dass sie nicht aufhören könne zu weinen. Ab wann können sich hier Kinder selbst regulieren? Zudem kann unsere Tochter seit Corona nur noch mit mir einschlafen. Wenn ich dann morgens früh ins Büro muss (derzeit nur alle paar Wochen), besteht sie darauf, dass ich mich verabschiede (für sie mitten in der Nacht) und möchte mich dann nicht mehr gehen lassen. Tagsüber ist es kein Problem, dass ich gehe, nur nachts. Sie ist schon sehr reflektiert und sagt mir das auch so: Nur nachts braucht sie mich beim schlafen. Mit Papa möchte sie seit Corona partout nicht schlafen, vermutlich braucht sie seitdem absolute Sicherheit...Können Sie mir auch hier Tips geben, wie sie diese Trennungen nachts besser meistern kann? Erneut herzlichen Dank für Ihre Hilfe, Frau Henkes!


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, möglicherweise hilft es zunächst mal sich klarzumachen, dass Weinen nichts Schlimmes ist. Wenn Sie das akzeptieren können, kann Ihre Tochter das leichter aufgeben, weil es dann zu ihrer Sache werden kann. Sie können ihr anbieten, sich zu Ihnen in einen Raum zu setzen und sich "auszuweinen", bis es genug ist. Kann sie auf ein Lieblingskuscheltier zurückgreifen, das ihr in dieser Situation hilft? Sie können auch gemeinsam mit Ihrer Tochter besprechen, was sie (!) gerne tun würde, um das Weinen zu stoppen. Bei all dem ist es wichtig, dass Sie Ihre Tochter ernst nehmen und das Weinen akzeptieren. Sie können Ihrer fünfjährigen Tochter ruhig schon erklären, dass Sie sich nicht mehr von ihr verabschieden, weil sie ja dann viel zu früh wach wird. Stattdessen können Sie ihr einen Gruß auf den Küchentisch legen, der die Verbindung zu Ihnen hält, auch wenn Sie abwesend sind o.ä.. Unterstützen Sie den Vater darin, den Kontakt zur Tochter zu intensivieren und vermitteln Sie Ihrer Tochter, dass sie beim Vater genauso sicher ist wie bei Ihnen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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