Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Sichere Bindung?

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Frage: Sichere Bindung?

Heidemutti

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Liebe Frau Henkes, Unser Sohn,13 Monate, ist ein fröhliches und sehr aktives Kind. Er wird ganztägig von mir betreut und bis vor Kurzem bin ich davon ausgegangen, dass wir eine sichere Bindung zueinander haben. Sein Papa kommt erst abends nach Hause. Dann bin ich natürlich erstmal abgeschrieben. Das ist auch völlig ok und ich kann auch mal alleine auf die Toilette gehen. :) Jetzt gab es in der letzten Zeit aber ein paar Situationen die mich irritiert haben. Wenn wir Besuch haben und unser Sohn J. weint weil er sich zB gestoßen hat o.ä. lässt er sich nur von Papa trösten. Bei mir brüllt er wie am Spieß. Wenn er den Raum verlässt ist Weltuntergang angesagt,ich kann den Raum aber problemlos verlassen. Auch wenn er nachts aufwacht, lässt er sich durch mich nicht beruhigen. Ich erkläre mir das so, dass er sich bei seinem Papa sicher fühlt,was selbstverständlich toll ist. Bei mir aber nicht? Was mich jetzt aber richtig traurig gemacht hat, war eine Situation mit meiner Mutter also der Oma von J. Sie hat ihn für 1,5 Stunden betreut während ich unterwegs war. Als ich wiederkam hat er total gefremdelt und hatte scheinbar Angst vor mir. Er hat geweint und sich ganz fest an seine Oma gedrückt.  Läuft da etwas in unserer Beziehung/Bindung nicht richtig? Wir verbringen den Großteil des Tages zusammen. Spielen und kuscheln viel aber sobald andere Bezugspersonen da sind, bin ich raus.  Ich hoffe Sie können mir weiterhelfen. Liebe Grüße J.


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, Sie brauchen sich um die sichere Bindung zu Ihrem Sohn keine Sorgen zu machen. Wenn die Bindung nicht so sicher wäre, wäre er vermutlich kein fröhliches, aktives Kind und hätte größere Mühe, sich auch mal von Ihnen zu entfernen. Ihr Sohn ist in dem Alter, in dem Kinder ihre Umwelt bewusster wahrnehmen. Sie werden dann auch neugierig darauf zu erfahren, was andere (vertraute) Menschen ihnen zu bieten haben. Ihrem Sohn gelingt das nur, weil er Sie als den gewohnten sicheren Hafen kennt und darauf vertrauen kann, dass Sie für ihn da sind. Andere Personen in seiner Umgebung sind eher das Besondere und reizvolle Neue. Die Beziehung zum Vater wird gerade deutlich vertrauter, was für die Entwicklung Ihres Sohnes sicherlich erfreulich ist. Vermutlich versucht Ihr Sohn in Situationen wie der mit Ihrer Mutter zu erproben, ob Sie zulassen können, dass er sich auch anderen Personen zuwendet, ohne dass er um die gute Beziehung zu Ihnen fürchten muss. Für seine psychische Entwicklung wird er immer mehr die Sicherheit benötigen, dass Sie seinen beginnenden Autonomiebestrebungen positiv gegenüber stehen. Phasenweise bevorzugen auch bereits Kleinkinder immer mal wieder mehr einen Elternteil, ohne dass für die Kinder damit verbunden wäre, dass der andere Elternteil nicht bedeutsam wäre. Für Mütter ist die Phase anfangs oft nicht so leicht auszuhalten, weil sie sich in der ersten Zeit ihrem Kind so umfänglich zur Verfügung stellen. Trotzdem wendet das Kind sich nun auch anderen Menschen vermehrt zu und das intensive Kümmern wird scheinbar nicht mehr belohnt. Es kann helfen, sich klarzumachen, dass dieser Schritt für eine stabile Entwicklung notwendig ist. Auf Dauer ermöglicht er der Mutter auch wieder mehr Freiräume für sich selbst. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Sie brauchen sich um die sichere Bindung zu Ihrem Sohn keine Sorgen zu machen. Wenn die Bindung nicht so sicher wäre, wäre er vermutlich kein fröhliches, aktives Kind und hätte größere Mühe, sich auch mal von Ihnen zu entfernen. Ihr Sohn ist in dem Alter, in dem Kinder ihre Umwelt bewusster wahrnehmen. Sie werden dann auch neugierig darauf zu erfahren, was andere (vertraute) Menschen ihnen zu bieten haben. Ihrem Sohn gelingt das nur, weil er Sie als den gewohnten sicheren Hafen kennt und darauf vertrauen kann, dass Sie für ihn da sind. Andere Personen in seiner Umgebung sind eher das Besondere und reizvolle Neue. Die Beziehung zum Vater wird gerade deutlich vertrauter, was für die Entwicklung Ihres Sohnes sicherlich erfreulich ist. Vermutlich versucht Ihr Sohn in Situationen wie der mit Ihrer Mutter zu erproben, ob Sie zulassen können, dass er sich auch anderen Personen zuwendet, ohne dass er um die gute Beziehung zu Ihnen fürchten muss. Für seine psychische Entwicklung wird er immer mehr die Sicherheit benötigen, dass Sie seinen beginnenden Autonomiebestrebungen positiv gegenüber stehen. Phasenweise bevorzugen auch bereits Kleinkinder immer mal wieder mehr einen Elternteil, ohne dass für die Kinder damit verbunden wäre, dass der andere Elternteil nicht bedeutsam wäre. Für Mütter ist die Phase anfangs oft nicht so leicht auszuhalten, weil sie sich in der ersten Zeit ihrem Kind so umfänglich zur Verfügung stellen. Trotzdem wendet das Kind sich nun auch anderen Menschen vermehrt zu und das intensive Kümmern wird scheinbar nicht mehr belohnt. Es kann helfen, sich klarzumachen, dass dieser Schritt für eine stabile Entwicklung notwendig ist. Auf Dauer ermöglicht er der Mutter auch wieder mehr Freiräume für sich selbst. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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