Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Sichere Bindung? Sohn 12 Monate

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Sichere Bindung? Sohn 12 Monate

Elmolino

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Hallo, ich frage mich, ob mein Sohn sicher gebund. ist. Er ist temperamentv., war ab. kein Schreibaby u er wird immer ausgeglichener. Fremdeln mal mehr, mal weniger, Familienbett u wird forumsgemäß erzogen (allerdings habe ich wenige Male die Geduld verloren u reagierte etwas überspannt). Vater stets s. einfühlsam u wird seit ca. 2,5 Monaten auch wieder zum Trösten u Schlafenlegen akzept. Ist das nicht zu früh für die LL?, Davor konnte eine Weile nur ich beruhigen. Zu Hause spielt er gerne auch mal ohne mich zu sehen (anhänglich eigtl. nur, wenn er müde ist), in Krabbelgruppe unterschiedl., z. T. sehr auf Umgebung fixiert (weniger auf Spielzeug) u geht auch zu anderen Müttern/Kindern, am Anfang bleibt er bei mir und hält sich z. B. an meinem Arm fest, manchmal scheint er aber die ganze Stunde an mir zu „kleben“ u braucht Anleitung zum Spielen. Können Sie daraus etwas schließen?


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, ja, ein bisschen schon, wobei zu sagen ist, dass Bindungssicherheit und- unsicherheit aus Beschreibungen eines kindlichen Verhaltens nur schwer zu ermitteln ist. Man muss das Kind sehen, erleben und die Interaktion zwischen Bindungsperson und Kind beobachten. Die Loslösung hat immer eine "Vorgeschichte". Wann sie einsetzt und in welcher Intensität, hängt stark von dr Verfügbarkeit des Vaters bereits im 1. Lebensjahr ab. Väter sind ja auch schon im 1. Lebensjahr wichtige Ersatzbezugspersonen, in der Regel sogar die erste unter den verfügbaren. Ist die Beziehung zwischen Vater und Kind von Anfang an also bereits sehr innig, dann ist der Übergang in die Loslösung womöglich früher und vor allem viel einfacher. Eine frühe Loslösung spricht demzufolge auch eher für eine sichere Bindung als für eine unsichere, weil eine gute Beziehung zum Vater eine sichere Bindung zur Mutter voraussetzt. Hat das Kind zu viel Angst, klammert es sich nur intensiv an die Mutter. Sicher gebundene Kinder steuern auch mit größerem Interesse neue, fremde Personen an, wenn sie sich in einem gesicherten Umfeld befinden. Aber es bleibt im Gegensatz zu stark vermeidenden Kindern oder bereits desorientierten immer eine gewisse Anfangsskepsis und ein Abchecken der Umgebung. Eine anleitung zum Spielen bzw. eine Bereitschaft der Bezugspersonen mitzuspielen, benötigen praktisch noch alle Kinder dieses Alters. Viele Grüße


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