Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Fremdeln und sichere Bindung?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Fremdeln und sichere Bindung?

sisha

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Hallo Dr. Posth, mit gr. Interesse verfolge ich Ihr Forum, habe ihr Buch gel. Unser kleiner ist 17 Mon. Ist ein lieber, verschmuster aber fordernes Baby. In ersten Mon ein Schreib., wir haben ihn nie schreiengel., viel getragen, auf der Brust schlafen gel., nach Bedarf gestillt, leider gab es Sit., da wir es nicht geschafft haben, ihn zu beruhigen, Familienbett, immer prompte Bedürfnisbefr. , wird in den Schlaf gestillt. Er hat früh (5. monat), aber nie gegenüber Vater und Familie gefr. Zwischen 8.-12. Monat weniger stark gefr.. Seit 4-5 Mon ist Fremdeln wieder stärker und hat vor manchen Sachen Angst. Wir nehmen ihn sofort auf Arm und beruhigen ihn. Bei regelm. Tr. mit anderen Kindern, Krabbelgr. etc. extrem anhänglich, aber nach ca 10 min fängt er an zu erkunden und mag es sehr. Mit 15mon sehr papabez. , der liebevoll präsent ist, jetzt mamabez., anhänglich.Ich mache mir große Sorgen aufgr. schreiverg. Wir haben alles gegeben, hat es für sichere Bind. gereicht? Warum Fremdeln? LG


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, es ist wichtig hier eine Unterschied zu machen zwischen dem eigentlichen Fremdeln, das ja ein Bindungszeichen ist und nur im 1. Lebensjahr stattfindet, und der Fremdenscheu oder -angst, die ein soziales Phänomen ist. Dazu passt die allgemeine Angst bei Ihrem Sohn, die man als Entwicklungsangst bezeichnet. Solche Entwicklungsängste haben etwas mit dem mangelnden Verständnis des Kindes von physikalischen oder sozialen Phänomenen zu tun. Sie vergehen mit zunehmnder Reife fast automatisch. Allerdings muss man sich als Eltern auch richtig verhalten. Das heißt, man darf diese Ängst nicht schüren z.B. durch eigenes ängstliches Verhalten, durch schlichtes Negieren oder aus erziehrischen Gründen. Soziale Ängste zeigen viele Kinder im 2. und 3. Lebensjahr, wenn sie sich noch nicht reif für die Gruppe fühlen. Also setzt man sie nicht einfach der Angst bereitenden Situation aus, damit sie sich daran gewöhnen, sondern man begleitet sie bei der Aufnahme von sozialem Kontakt und ermutigt sie. Ersteres führt häufig zu anhaltenden sozialen Ängsten, letzteres fördert die Reife und lässt das Kind sein Problem überwinden. Der momentane Rückzug Ihres Sohnes zur Mutter hat wahrscheinlich etwas mit der Wiederannäherungskrise zu tun (s. gezielter Suchlauf). Viele Grüße und danke für Ihre anerkennenden Worte


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