Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Schreien nach Trennung

Rund ums Baby Adventskalender 2025
Frage: Schreien nach Trennung

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Hallo Dr. Posth! Meine Anni ist jetzt 11,5 Monate alt. Seit drei Wochen sind wir in der Kinderkrippe zur Eingewöhnung, wobei ich sie seit ein paar Tagen für 2 Stunden alleine dort lasse. Sie verkraftet das sehr gut, spielt sofort mit den anderen Kindern. Sollte sie doch mal weinen, lässt sie sich schnell beruhigen. Wenn ich nun nach der Trennung wieder erscheine, weint sie sofort los, obwohl sie bis dahin ganz lieb war. Auch wenn ich sie mal für einige Zeit bei der Oma lasse, ist sie ganz lieb. Nur wenn ich wieder auftauche, fängt sie sofort an mit weinen. Ich muss mir von der Oma schon solche Sprüche, wie "sie will lieber bei mir bleiben" oder " komisch, bei dir weint sie immer" anhören. Das kränkt mich schon etwas. Kann es sein, dass mir meine Tochter die Trennung übel nimmt? Wenn sie dann wieder bei uns zu Hause ist, ist alles wieder in Ordnung. Vielen Dank, Katrin


Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Katrin, auch wenn ein Säugling in der Zeit der Trennung sich aus Anpassungsgründen normal verhält, was übrigens von den Babysittern gern gesehen wird, da es sie selbst und ihre Arbeit bestätigt, leidet das Kind doch erheblich in der Situation. Der angesammelte Streß kommt bei der Wiederkehr der Mutter zum Vorschein und löst sich in Tränen auf. Zu oft könnte das aber schädlich werden für das Kind. Den dann fängt der Verdrängungsprozeß an. Schließlich befindet sich der Säugling in diesem Alter in der beginnenden Loslösungsphase, die von Trennungsangst gekennzeichnet ist, -wie auch von Trnnungslust. Letztere aber nur selbstbestimmt!! Viele Grüße


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Ich habe solche Phasen eher so empfunden nach dem Motto: "Mensch, gut daß Du wieder da bist, ich armes Baby..." Ich glaube tatsächlich, daß es Erleichterung ist. Das kennt man doch noch aus der eigenen Kindheit, daß man geheult hat, als alles wieder gut war...


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Muss sie denn so oft von dir getrennt sein? Musst du arbeiten? Wenn nicht, würde ich die kurze Zeit, die sie dich so voll und ganz braucht, auch gönnen. Mir würde es schon zu denken geben, ob ihr das ganze auch guttut.


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Hallo nochmal! Vielen Dank für Ihre Antwort! Ich muss ab 17.04.03 leider wieder auf Arbeit! Wir bauen ein Haus und brauchen das Geld dringend. Ab Dienstag geht Anni dann für 8 Stunden zur Probe in die Krippe. Da bin ich schon froh, dass diese Krippe eine 4 wöchige Eingewöhnungsphase hat. Andere Einrichtungen schieben die Kinder ins Zimmer und schließen die Tür! Sie haben mir jetzt eine richtiges schlechtes Gewissen eingeredet! Wie könnte sich das den äußern, wenn die Trennung schädlich für das Kind wird ? Vielen Dank, Katrin


Mitglied inaktiv

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Entschuldige, daß ich mich auch zu Wort melde: Dr. Posth hat ja nicht die Funktion, ein "schlechtes Gewissen" einzureden... Du hast es aufgrund seiner sachlichen/ fachlichen Erläuterungen! Die Situation Haus-bauen-und-dafür-viel arbeiten- müssen kenne ich nur zu gut aus der eigenen Kindheit! Wir Kinder mußten da immer zurückstecken. Nach über 30 Jahren hatte ich mit meiner Mutter nun zu diesem Thema eine heftige Auseinandersetzung: ich finde: das Kind geht immer vor, was habe ich von einem Statussymbol (Haus, tollen Beruf etc.), wenn mein Kind alleine sein muß????!!!! Später muß es sich am Ende noch anhören: Haben wir nur für Dich gemacht! In meinen Augen ist das ignorantes Denken der vorherigen Generation! Mir geht ein Lachen des Kindes über alles! LG Hanna


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Hallo! Danke für Deinen Beitrag! Ich möchte nur klarstellen, dass mein Kind an für mich an erster Stelle kommt! Ich möchte gern auf alles verzichten, dass es ihr gutgeht. Und damit es ihr gutgehen kann, benötigt man ein gewisses finanzielles Polster. Ich will damit nicht sagen, dass es Kindern von ärmeren Familien schlecht geht! Ich bin froh, dass ich einen guten Job in Wohnortnähe habe, der mir nach einer Babypause von höchstens einem Jahr wieder zugesichert wurde. Ansonsten hätte ich eine Stelle in unserem Call- Center im Schichtbetrieb mit täglicher Fahrzeit von 2 Stunden annehmen müssen. Ich muss auch sagen, dass ich das Geld auch ohne Hausbau bräuchte, da unsere Miete genauso hoch ist, wie die monatliche Rate des Hauses sein wird. Wenn ich es mir hätte leisten können, wäre ich gern 3 Jahre zu Hause geblieben. In gewisser Hinsicht arbeitet man ja wirklich nur für die Kinder. Ich weiß noch, als ich zur Schule ging, gab es zwei Kinder, die konnten nicht mit zur Klassenfahrt, weil ihre Eltern es sich nicht leisten konnten. So etwas möchte ich meinem Kind später mal ersparen! Deshalb ist ein guter Job für mich kein Statussymbol. Übrigens habe ich mich vor zwei Jahren gegen eine Fortbildung mit anschließender Aufstiegs-Chance und für ein Kind entschieden. Auch ein Haus ist für mich kein Statussymbol, sondern eine Altersvorsorge. Ich bau mir schließlich keine Villa! I


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Ich bins noch mal. Ich bin irgendwie auf den "absenden"- Button gekommen. Jedenfalls hoffe ich, dass Du meinen Standpunkt etwas verstehst. Viele Grüße Katrin


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Natürlich verstehe ich Deinen Standpunkt; ich wollte Dich auch nicht zu einer Stellungnahme nötigen, sondern nur etw. zu bedenken geben... Wenn es in Deinem Fall nicht zutrifft, umso besser. Klar, und die 3 Jahrespause ist natürlich Luxus... Mein Posting war übrigens auch daher motiviert, daß wir gerade selbst in ein Haus gezogen sind, wo ich zwangsläufig soviel mehr zutun habe, daß ich Mühe habe, daß es nicht auf Kosten meines Kleinen geht. Die Frage, ob dann ein Haus überhaupt sein muß, stelle ich mir nämlich selbst gerade. LG Hanna


Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Katrin, natürlich habe ich viel Verständnis für Ihre private Situation. Aber da kann ich Ihnen nicht helfen. Was Ihre Tochter angeht, wünschte diese sich sicher weniger Personen- und Ortswechsel und mehr Beständigkeit in der Bezugsperson. Aber das geht allen Kindern so, und es ist mehr ein allgemein gesellschaftliches Problem, als ein ganz privates. Was auf jeden Fall passieren könnte, wäre eine schwierige Trotzphase, wobei beide Erscheinungen je nach Temperament möglich sind, nämlich ein zaghaftes schwaches Trotzen und ein aufbegehrendes heftiges. Viele Grüße


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