Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Schnuller und Aggressivität

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Schnuller und Aggressivität

VV

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Guten Tag Herr Dr. Posth, mein Sohn, 20 Monate, hatte bis er ca. 15-16 Monate alt war den Schnuller hauptsächlich nachts zum Schlafen. Untertags hat ihm dieser auch nicht gefehlt. Seit ca. 2-3 Monaten verlangt er andauernd nach seinem Schnuller, ohne Schnuller geht gar nichts, er ist regelrecht "süchtig" danach. Auch nachts, wenn er den Schnuller verliert, wird sofort gemeckert und gesucht. Ich wollte ihm das Schnullern eigentlich in Hinblick auf die Zähne langsam abgewöhnen, aber sehe da zur Zeit keine Chance. Er braucht den Schnuller einfach. Kann ich ihm da seinen Willen lassen, oder sollte ich da regelnd eingreifen? Meine zweite Frage wäre: er haut manchmal in der Spielgruppe (ein Nachmittag/Woche, ich bleibe dabei) andere Kinder, zieht an den Haaren usw. meist im Gerangel um Spielzeug. Wir reagieren wie hier empfohlen. Wie lange ist denn solche "Aggressivität" noch im Rahmen bzw. kann ich sonst noch was tun? Vielen herzlichen Dank!


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, den Schnuller sollten Sie Ihrem Sohn noch nicht abnehmen wollen. Dafür ist es zu früh. Wenn Sie einen Schnuller mit flachen Steg haben, schadet er weder den Zähnen noch dem Gebiss. Kritische Zahnärzte bestätigen das. Allerdings müssen die Zähne geputzt werden. Es ist jetzt aber wichtig, dass Sie mit Ihrem Sohn langsam Regeln aushandeln (soweit das schon geht), wann er den Schnuller benutzen darf und wann nicht. Logisch ist, dass er ihn beim Sprechen nicht benutzen darf und auch nicht beim Spielen. Am 4. Geburtag kommt dann die Schnullerfee und tauscht den Schnuller gegen ein besonders schönes Geschenk. Die Aggressivität, die Sie jetzt bei Ihrem Sohn erleben, gehört zum Entwicklungsprogramm des Menschen (s. gezielter Suchlauf). Einstweilen können Sie nur eingreifen, wenn es nötig erscheint, und Ihren Sohn eindringlich belehren zum dem, was er falsch gemacht oder angerichtet hat. Er muss dabei spüren, dass er etwas Schlechtes getan hat, aber darf nicht empfinden, dass er selbst deswegen schlecht ist. Wird er etwas älter, empfehle ich die Technik der Induktion (s. gezielter Suchlauf). Viele Grüße


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