Frage: Schnuller und abstillen

Meine Tochter ist mittlerweile 14 Monate alt und hat von Geburt an die Brust (das Stillen) stark gebraucht. Nun bin ich seit ein paar Monaten dabei, sie langsam abzustillen. Zuerst haben wir das Stillen tagsüber reduziert, dann nachts, vor einem Monat hat sie dann nur mehr einmal morgens und einmal abends getrunken. Sie war aber sehr unzufrieden und hat sehr oft geweint und an meinen Tshirt gezogen. Bei anderen oder beim Papa gab es dieses Problem nicht. Sie isst relativ gerne, aber nie viel. Liebt Obst und Joghurt, trinkt kein Fläschchen aber nimmt immer wieder etwas Wasser aus dem Becher. Jetzt habe ich ganz abgestillt und plötzlich nimmt sie den Schnuller, den sie immer komplett verweigert hat, und hätte ihn am liebsten rund um die Uhr im Mund. Sie ist sehr unzufrieden und unruhig,bekommt gerade auch 2 mahlzähne, die aber noch nicht durch sind. Glaubn Sie ich habe zu früh abgestillt? Sollte ich Ihr den Schnuller ständig lassen, oder nur reduziert einsetzen? Legt sich diese ständige fordern von Brust oder Schnuller bald? Haben Sie Tipps für uns in dieser schwierigen Zeit?

von Blumeee am 06.01.2022, 13:02



Antwort auf: Schnuller und abstillen

Guten Tag, sie haben nicht zu früh abgestillt. Mit vierzehn Monaten brauchen Kinder keine Muttermilch mehr zur Ernährung. Allerdings bedeutet das Abstillen für die Kinder eine große Veränderung. Denn bisher war die Ernährung ja eng mit der oralen Befriedigung beim Nuckeln verbunden, mit Hautkontakt und Zärtlichkeiten. Diese Bedürfnisse muss Ihre Tochter nun - mit Ihrer Unterstützung - auf andere Weise befriedigen. Da wird plötzlich der Schnuller wichtig. Den können Sie Ihrer Tochter ruhig lassen. Nach einer gewissen Übergangszeit lässt das starke Bedürfnis nach. Später lässt sich der Schnuller auch wieder abgewöhnen, wenn Ihre Tochter andere Möglichkeiten gefunden sich selbst zu beruhigen. Für Sie ist es vermutlich selbstverständlich, dass Sie mit Ihrer Tochter weiterhin - auch ohne Stillen - kuscheln und Körperkontakt haben. So merkt Ihre Tochter allmählich, dass ihr viele Aspekte der oralen Bedürfnisbefriedigung erhalten bleiben, auch wenn das Stillen weggefallen ist. Dann hat sie die Umstellung bewältigt und wird auch wieder zufriedener sein. Für solche Prozesse brauchen Kinder manchmal etwas Zeit. Auch gelassene Eltern sind hierbei eine wichtige Unterstützung für das Kind. Sie dürfen sich sicher sein, das richtige getan zu haben. Jetzt brauchen Sie "nur noch" Ihrer Tochter zu helfen, diese Umstellung zu bewältigen. Sprechen Sie mit ihr, auch wenn Sie das noch nicht versteht. Erklären Sie ihr, was passiert und welche Möglichkeiten - z.B. neue Speisen kennenzulernen - sich ihr jetzt bieten. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 07.01.2022



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