Lieber Herr Dr. Posth,
Ich hatte mich vor kurzem schon an Sie gewannt, weil unser 19 Wochen alter Sohn nur beim Stillen einschläft- was ja in Ordnung zu sein scheint.
Manchmal habe ich doch irgendwie das Gefühl, dass es sich bei ihm schon um ein richtiges Schlafproblem handelt.
Tagsüber lässt er sich wenn er eingeschlafen ist praktisch nicht weglegen. Dann wacht er sofort auf.
Und nachts schläft er nur dann gut, wenn er halb auf mir liegt (wenn er beim stillen wieder eingeschlafen ist, allerdings maximal auch nur drei Stunden am Stück)- neben mich könnte ich ihn nicht legen, da wacht er auf. Manchmal schläft er nachts ca. zwei Stunden in seinem Beistellbett.
Danke schon mal für Ihre Hilfe!
von
SK1
am 18.03.2013, 07:25
Antwort auf:
Schlafproblem
Hallo, das Problem ist nicht das Einschlafstillen (vorausgesetzt, Ihr Sohn bekommt eine auseichende Abendmahlzeit), das Problem ist die Gewohnheit, in absoluter Nähe bei Ihnen zu liegen und schließlich sogar auf Ihnen zu liegen. Aber dieser enge Körperkontakt beim Schlaf ist Sache der Säuglinge, aber nicht mehr der Kleinkinder. In diesem Alter müssen normalerweise Blick- und Hörkonatakt genügen. Im Zuge der Loslösung müsste eine kleines Kind jetzt so reif geworden sein, dass es diese Kontaktform mit seinen Bezugspersonen zum Schlafen nicht mehr benötigt. Sie können das Abgewöhnen aber nur so gestalten, dass Sie "hartnäckiger sind als das Kind". Das Kind muss an der Entschiedenheit Ihrer Handlung merken, dass jetzt etwas anderes "angesagt ist", das aber auch Zufriedenheit schafft. Ihr Sohn sollte also weiter bei Ihnen schlafen und auch in der Nacht, wenn er wach wird, liebevoll angenommen werden, aber dabei in seinem Bettchen bleiben und sich dort zufrieden geben (einzelne Ausnahmen vielleicht noch abgesehen). Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 20.03.2013
