Hallo Herr Dr. Posth,
unser 12 Wochen alter Sohn kam per Notkaiserschnitt nach eingeleiteter Geburt zur Welt.
Er kann durchaus mal vier Stunden am Stück schlafen, aber nur wenn er bei mir liegt oder z.B. Im Maxi Cosi eindchläft und wir ihn darin liegen lassen. In seinem eigenen Bett liegt er maximal zwei Stunden- tendenziell eher kürzer. Manchmal sogar nur zehn Minuten.
Außerdem schläft er nur beim Stillen, oder halt KiWa/Manduca/Auto fahren ein, aber nicht von alleine!
Wie bringen wir ihn zum selbstständigen Einschlafen? Wir wollen eigentlich auch kein Familienbett aus Sicherheitsgründen.
Handelt es sich schon um eine Schlafstörung?
Er ist kein Schreikind, sondern sehr aufgeweckt und freundlich und weint sehr wenig.
Danke schon mal!
von
SK1
am 28.01.2013, 08:01
Antwort auf:
Schlafproblem Baby 12 Wochen
Hallo, ein Säugling ist von Natur aus nicht darauf angelegt alleine zu schlafen. Er braucht immer die unmittelbare Nähe seiner Hauptbezugsperson(en), um geschützt zu sein und um die Bindung aufzunehmen. Die ist lebenswichtig für eine gesunde Beziehungsgestaltung in der ganzen Kindheit und in der Zeit des Heranwachsens. Zu lange Unterbrechungen im Mutter-(Vater)-Kind-Kontakt und das sind bei Säuglingen, die keine Zeitvorstellung haben, schon etliche Minuten, lösen bei ihm das Gefühle der Urangst aus und der Lebensbedrohung. Je nach Veranlagung im Temperament schreit er also über kurz oder lang. Außerdem muss er alle 3 bis 4 Stunden gefüttert werden. Er schläft auch nicht besonders lang und schon gar nicht in einem kühlen und starren Bettchen, das womöglich auch noch entfernt von seinen Eltern steht. Vielmehr schläft er gut, wenn er getragen wird oder gewiegt, was z.B. der Kinderwagen verursacht. Stillen macht ihn satt und beruhigt ihn so sehr, dass er dabei mit Vorliebe einschläft. Sein Bettchen sollte neben dem Bett seiner Mutter stehen, damit er nachts immer gleich zu sich genommen und beruhigt werden kann. All das sind ganz normale Dinge im Leben mit einem Säugling und haben gar nichts mit Verwöhnen zu tun. Lassen Sie sich da nichts einreden. sie können sich gerne wieder melden. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 30.01.2013