Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Schädlich für die Entwicklung?

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Schädlich für die Entwicklung?

BabyLiebe22

Guten Morgen, ich habe seit Beginn unserer Zeit als Eltern das Problem, dass mein Mann mich als Mutter absolut ausschließt. Sobald er anwesend ist, tut er alles dass mein Kind mich nicht mehr anspricht, wahrnimmt oder mit mir spielt, lenkt sie sofort ab sobald sie mit mir spielen möchte. Schon als Baby hat er immer alles versucht dass sie mich nicht anschaut. Meine Tochter ist 1,5 Jahre alt. Inzwischen ist sie natürlich total Papa fixiert. Ich als Mama Kapsel mich immer nur ab, da ich eh nichts mehr zu „melden“ habe, sobald mein Mann nicht arbeiten ist. Es macht mich unfassbar traurig, ich kämpfe gegen Windmühlen. Jegliche Gespräche führen zu nichts sinnvollem. Ist das für meine Tochter schädlich, was mein Mann da tut? Normal wünscht man sich ja dass man als Eltern zusammen stark ist für das Kind. Bei uns ist es leider immer mehr mein Mann und meine Tochter zusammen und ich alleine. Ich habe große Angst, dass es auf Dauer dem Verhältnis zwischen meiner Tochter und mir schaden könnte. Immerhin ist es keine Phase sondern dauert schon 1,5 Jahre an. Die ersten 4 Monate war es zum Glück noch nicht so.


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, eine gute Beziehung zum Vater ist ja zunächst mal sehr erfreulich, allerdings sollte dabei die Mutter nicht ausgeschlossen werden. Man kann nicht sagen, dass das Verhalten Ihres Mannes der Beziehung zwischen Ihrer Tochter und Ihnen schadet. Ihre Tochter wird ja auf Dauer spüren, dass Sie sich bemühen aber keine Chance bekommen. Gewiss ist das von Ihnen beschriebene Verhalten Ihres Mannes aber für Ihre Tochter schädlich. Sie wird auf Dauer einen Loyalitätskonflikt bekommen, der Ihrer Entwicklung nicht guttut und den man in der Erziehung unbedingt vermeiden sollte. Sie wird ja immer überlegen müssen, auf wessen Seite sie steht und ein schlechtes Gewissen haben, weil sie sich vom anderen Elternteil abgewendet hat. Wie Sie schreiben, eigentlich sollte das Kind erleben, dass Eltern sich gemeinsam um das Kind kümmern, statt dass der eine Elternteil den anderen abdrängt. Es scheint so, dass persönliche Gespräche zwischen Ihnen tatsächlich zu festgefahren sind. Sie sollten sich unbedingte professionelle Hilfe bei einer Elternberatung oder ähnlichen Einrichtung holen. Das müssen Sie natürlich beide wollen. Sicherlich wird das, was Sie beschreiben, auch Ihrer Paarbeziehung nicht guttun, was bestimmt auch ein Thema wäre. Ich kann Ihnen nur empfehlen, sich nicht abzukapseln und abzuwenden, wenn Sie sich abgedrängt fühlen (auch wenn das sehr schwer ist zu ertragen ist). Ihre Tochter sollte erleben, dass Sie immer den Kontakt zu ihr wollen, auch wenn Sie derzeit daran gehindert werden oder sie eher Papa fixiert ist. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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