Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

„Oma nein“ Teil 2

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: „Oma nein“ Teil 2

Anwo

Hallo Frau Henkes! Erneut herzlichen Dank für Ihre Antwort.  Sie hatten noch konkreter nachgefragt: die ersten Minuten ist er wohl recht aufbrausend und möchte sich von der Oma nicht trösten/anfassen/beruhigen lassen. (Ist aber nicht untypisch, wenn er gerade einen zornigen Moment hat, ist abwarten auch unsere Strategie. Beruhigung muss von ihm kommen- daraufhin erst möchte er Trost) ist die erste Wut/Trauer/... verflogen, verbringen die beiden wohl meist eine recht schöne Zeit.  komme ich dann nach Hause freut er sich riesig, springt in meine Arme und die Oma wird links liegen gelassen.  allerdings ist er anschließend meinem Mann va aber mir gegenüber etwas ruppig, manchmal sogar kratzbürstig (als nehme er uns übel, gegangen zu sein) das "nein" ist momentan allgegenwärtig, oftmals antwortet er mit nein und "führt" dann dennoch aus, worum er gebeten wurde. ("Gibst du mir bitte das küchentuch?" "NEIN!" Und dann holt er es dennoch.) fremden gegenüber war er (bis auf kurze intensive fremdelphase) immer sehr aufgeschlossen und fröhlich gesinnt. Momentan auch da "Mann nein", "Dame nein" (zbsp beim einkaufen, die zuvor innig symphatisierte Verkäuferin wird jetzt regelrecht angefeindet mit "Dame nein, Dame nein". Was meinen Sie? Können wir ihn trotzdem bei der Oma lassen? (3-4h/Woche)   vielen Dank vorab und Ihnen alles gute 


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, das hört sich doch ganz gut an. Wenn Ihr Sohn mit der Oma eine schöne Zeit hat, fühlt er sich bei ihr genügend gut aufgehoben. Es fällt ihm wohl vor allem schwer, die Trennungssituation auszuhalten. Solche Wechsel sind für viele Kinder schwierig und in der Trotzphase ist es besonders schwer zu ertragen, wenn die Mutter nicht bleibt wie verlangt. Aber da es Ihrem Sohn nach wenigen Minuten wieder gut geht, sehe ich da kein Problem. Ihr Sohn erlebt ja, dass Sie immer wieder kommen. Das ist wichtig. Etwas ruppig darf er dann ruhig sein. Und ja, das ist die ganz normale Trotzphase. Ihr Sohn weiß oft gar nicht, was er will. Er weiß nur, dass er etwas nicht will. Das verwirrt Kinder häufig selbst. Sie als Eltern brauchen jetzt viel Geduld und einen langen Atem. Es gilt ja immer wieder auszuloten, wann das Kind seinen Willen bekommen kann und wann es lernen muss, dass das nicht geht. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Anwo

Nachtrag: und ist das momentane Verhalten _nur_ Ausdruck der trotzphase oder ein Hinweis auf gestörte Loslösung? er war da schon deutlich weiter gewesen, bin brechen aber auch die letzten vorbacken durch- da er das immer sehr durchlebt, habe ich seine Mama-Anhänglichkeit darauf zurückgeführt.  


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