Meine Tochter ist sehr schüchtern wie kann ich sie in Kitaeingewöhnung unterstützen?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Meine Tochter ist sehr schüchtern wie kann ich sie in Kitaeingewöhnung unterstützen?

Lieber Dr. Posth, die Kita-Eingewöhnung im Purzelbaum lief bis jetzt recht gut weiter. Ich war in den ersten Wochen mit dabei und bin nur gegangen, wenn’s für To.ok war. Dann wollten sie mich dort nicht mehr, gab ein paar mal Tränen, war aber dann ok für To. (Waren bei Ihnen in der Praxis) Jetzt ist den Erz. aufgefallen, dass To. keinen Kontakt zu anderen Kindern sucht. Wussten ja auch vorher schon, dass sie extrem schüchtern und defensiv ist. Wenn Kinder sie holen, geht sie manchmal mit, aber oft will sie auch das nicht. Die Erz. versuchen sie oft einzubinden und andere Kinder auf sie „anzusetzen“. Das klappt eben nur manchmal. Weiter ist aufgefallen, dass sie manchmal einfach im Kreis läuft. Verlegenheit? Kann es sein, dass für To.(3J,4Mon) der Kontakt zu anderen Kindern einfach noch zu viel ist? Braucht sie noch etwas Zeit, um in der Gruppe klar zu kommen? Wie kann ich /Erz. sie unterstützen? Vielen Dank, Daniela

von veggie20 am 09.05.2011, 09:43



Antwort auf: Meine Tochter ist sehr schüchtern wie kann ich sie in Kitaeingewöhnung unterstützen?

Liebe Daniela, ja, der soziale Kontakt zu anderen Kindern ist viel komplizierter als es uns Erwachsenen bewusst ist. Wir denken, man steckt ein paar Kinder etwa gleichen Alters zusammen, und die wissen sofort etwas miteinander anzufangen. Aber wenn man dann erlebt, wie schwierig diese kleinen Kinder gemeinsam um ein Spielkonzept ringen, dann sollte einem klar werden, dass man falsch gedacht hat. Unter 4 Jahren finden die meisten Kinder noch kein gemeinsames Spielkonzept. Nur wenn sie sprachlich und kognitiv schon weit sind, fangen sie z.B. schnell Rollenspiele an. Oder sie spielen gleiche Spiele und das am selben Ort, aber mehr oder weniger parallel. Daher sind diese Kinder noch auf das gelenkte Spiel angewiesen. Mutter, Vater oder Erzieherin geben ein Spiel vor, erklären die Regeln, die noch sehr einfach sein müssen und spielen einmal mit. Danach dürfen die Kinder alleine weiter spielen, was aber über kurz oder lang zum Verdruss oder gar zum Zank führt. Kinder spielen eigentlich auch nicht zum Zeitvertreib, sondern um etwas zu lernen. Das macht die Sache schnell ziemlich kompliziert. Also müssten die Erzieherinnen im Purzelbaum, v.a. die Bezugserzieherin, sich Ihrer Tochter annehmen und sie geschickt in ein Spiel mit anderen Kindern einbinden. Dann wird sie sich auch leicht intergrieren. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.05.2011



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