Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Kontaktabbruch Oma wegen Pandemie

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Kontaktabbruch Oma wegen Pandemie

Esmeralda

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Sehr geehrter Dr. Nohr. Meine Mutter gehört mit Vorerkrankungen zur Risikogruppe bezüglich Coronavirus und kommt schweren Herzens uns nicht mehr besuchen. Die Empfehlungen lauten meines Wissens derzeit bis September / Oktober. Meine Tochter ist 17 Monate alt und die Oma neben dem Vater die einzige Person, die sie regelmäßig betreut hat und mit der sie einige Stunden ohne mich bleiben kann. Ich weiß nicht, was ich meiner Tochter erklären soll, wenn sie nach der Oma fragt. (Tochter sehr verbal / kommunikativ.) Und wie halte ich über so eine Zeitdauer überhaupt die Erinnerung an Oma wach? Ich müsste da technisch mich herantasten, aber das einzige, was mir noch einfällt, wäre telefonieren oder vielleicht noch skypen (Kamerasicht beim Telefonieren über Internet.) Aber bringt das überhaupt etwas? Oder lieber die Oma nicht mehr erwähnen und die Erinnerung versanden lassen? Würde mich über einen Rat freuen. Esmeralda


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Liebe Esmeralda, das ist für alle eine neue Situation und nicht einfach zu erklären. Aber ich würde den Kontakt auf keinen Fall "versanden" lassen, sondern ihn auf anderen Kanälen (skypen, telefonieren, Fotos schauen und schicken usw.) aufrechterhalten. Kinder sind oft schnell in der Lage, das neue Medium als Möglichkeit zu akzeptieren. Anfänglich ist es überraschend (und vielleicht auch traurig), dass man die Oma nicht mehr anfassen kann und sie auch nicht mehr mitspielt, aber dann wird das Neue alltäglich und der Abbruch wird vermieden. Leider ist nicht wirklich absehbar, wie lange das dauern wird, aber so bleibt die Oma zumindest optisch und akustisch präsent. Dr.Ludger Nohr


Karlafrodo

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Hallo Esmeralda, unabhängig von Corona haben wir das Thema mit weit entfernt lebenden Großeltern, die ihr Enkelkind leider nur 2-3 Mal pro Jahr sehen. Wir Skypen fast jeden Tag (Video mit Whatsapp geht auch), manchmal kommuniziert er mit ihnen, oft spielt er einfach nur weiter und meine Eltern schauen sehr gerne zu. So ist er zumindest ihre Gesichter gewohnt, wenn sie dann live da sind ist er kurz verdutzt, aber dann ist sehr schnell Nähe da. Natürlich ist es furchtbar traurig, dass deine Mutter jetzt Abstand halten soll, aber so kann man die Trennung wenigstens für beide Seiten etwas schöner machen. Und Respekt für deine Mutter, dass sie so reagiert, meine Schwiegereltern sind leider völlig ignorant und finden alles wird übertrieben.... Alles Liebe!


Esmeralda

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Esmeralda

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Danke dir für den netten Zuspruch. Vielleicht sind deine Schwiegereltern ja deutlich jünger und gesünder als meine Mutter. Das macht ja leider einen großen Unterschied. Ich bin sehr traurig, dass meine Tochter im zweiten Lebensjahr solchen Einschränkungen unterworfen sein wird. Sie braucht doch für ihre Entwicklung Personen, die ihr nahe sind. Mal ganz abgesehen davon, dass noch mehr Betreuungszeit auf mir liegt und ich kein Back Up für Arzttermine u.ä. mehr habe. Ich weiß gar nicht, wie das werden soll. Meine Tochter läuft und spricht viel, wir wollten mit den Großeltern in Parks und Zoos... jetzt kommt Ostern... Und wer weiß, wann überhaupt ein Impfstoff bereit stehen wird. Das kann sich ja noch weit ins nächste Jahr oder darüberhinaus ziehen. Ich hab ja noch gar nicht lange ein Kind, vorher hätte mir so eine Krise wesentlich weniger ausgemacht. Muss mal sehen, dass ich bzw. mein Mann uns jetzt technisch mit Skype auseinandersetzen. LG Esmeralda


Alice_15

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Nur ein kleiner Tipp am Rande: wenn du und deine Mutter WhatsApp habt, dann könnt ihr auch über WhatsApp Videotelefonate führen. Falls das nicht geht, so kann man sich Skype auch aufs Handy laden. Das fand ich immer sehr praktisch, da das schneller ging als „Laptop an, Programm starten etc., etc.... Und ja, die Situation ist für uns alle ganz schrecklich. Bei uns ist es ähnlich wie bei euch. Meine Mutter ist eine wichtige Bezugsperson und mein Sohn (17 Mo) vermisst sie sehr. Da sie in der Nähe arbeitet, laufen wir manchmal hin und winken ihr, wenn sie ans Fenster kommt. Natürlich möchte er gerne zu ihr, aber das geht leider nicht und so bleibt uns das und die Videotelefonate. Euch noch alles Gute für diese schwierige Zeit!


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