Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kleinkind möchte nicht mehr zur Tagesmutter

Ingrid Henkes

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Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Kleinkind möchte nicht mehr zur Tagesmutter

Harpa

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Liebe Frau Henkes, Unser Sohn ist 18 Monate alt und geht seit November 2021 zu einer Tagesmutter. Mein Mann begleitet die Eingewöhnung. Ende Dezember blieb er immerhin schon 3 Stunden dort und erzählte immer fröhlich von dort (er ist sprachlich schon recht weit entwickelt). Seit der etwa dreiwöchigen Pause über Weihnachten/Neujahr soll er nun wieder zur Tagesmutter gehen. Die Ferientage waren für in sehr aufregend (neue Leute, andere Orte), aber er hatte gute Laune und war neugierig trotz fehlender Alltagsroutine. Nun war die erste Woche zurück bei der Tagesmutter schwierig. Dort wurde ein neues Kind eingewöhnt und es gab neue Einrichtungsgegenstände. Beides hat er ignoriert und nach 1 Stunde manchmal auch nach 45 min hat er so bitterlich geweint, dass mein Mann in abgeholt hat. Heute nun wollte er gar nicht dorthin und mein Mann hat vor der Tür umgedreht, weil unser Sohn schon vorher anfing zu weinen. Haben Sie einen Tipp, wie wir jetzt weitermachen können? Soll mein Mann dir Eingewöhnung noch einmal beginnen, sprich, wieder mit zur Tagesmutter reingehen? Können wir es unserm Sohn irgendwie leichter machen? (ein Kuscheltier, kleine gemalte Bilder auf dem Arm etc. haben nur zu noch mehr Heinweh geführt, über die Tagesmutter und die andere Kinder spricht er auch mit uns - außer, wir sagen, er werde dorthin gehen: "Nicht Kita!".) Oder ist unser Sohn einfach noch nicht weit genug für eine Fremdbetreuung? [Zum Hintergrund: Eine erste Eingewöhnung in einer anderen "klassischen" Kita im September ist nach dem ersten Trennungsversuch in der zweiten Woche gescheitert, da die Erzieherinnen trotz laut schreiendem (nicht nur weinenden) Kind auf weiteren Trennungsversuchen bestanden, weil das nächste Kind eingewöhnt werden musste. Vom Ablauf her sehr verständlich, aber für unseren Sohm nicht passend, zumal die Erzieherinnen zunehmend gestresst wirkten (verständlicher Weise)]. Vielen herzlichen Dank und beste Grüße!


Ingrid Henkes

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Guten Tag, ich vermute, dass Ihr Sohn nach den Ferien wieder Startschwierigkeiten bei der Tagesmutter hatte, weil er sich wieder von Ihnen trennen musste. Mit den Neuerungen bei der Tagesmutter hat das sicher weniger zu tun. Es könnte ihm also helfen, ihn nochmals einzugewöhnen, bis er die stundenweise Trennung wieder bewältigt. Aus der Distanz kann ich nicht beurteilen, ob Ihr Sohn reif genug für eine Fremdbetreuung ist. Ihr Mann begleitet ihn und kann am besten einschätzen, ob er sich erneut in Begleitung eines vertrauten Elternteils auf die Betreuung durch die Tagesmutter einlässt. Aus der Entwicklungsperspektive wäre es jedoch auch völlig in Ordnung, wenn er für die psychischen Prozesse, die eine Trennung und Fremdbetreuung erfordern, noch Zeit benötigen würde. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Harpa

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*Korrektur: Er geht seit Nov. 2022 zur Tagesmutter. 


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