Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kleinkind (16 Monate) möchte nicht bei Papa bleiben

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Kleinkind (16 Monate) möchte nicht bei Papa bleiben

Blink789

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Hallo, Unser Sohn ist nun 16 Monate alt. Mein Mann geht Vollzeit arbeiten seit unser Sohn 2 Monate alt ist. Er ist allerdings früh zuhause und verbringt die nachmittage mit uns. Ich hatte ein Jahr Elternzeit und gehe nun wieder arbeiten. Ich habe derzeit eine Dreiviertelstelle. Unser Sohn wird von seinen Großeltern (väterlicher und mütterlicherseits) abwechselnd betreut während wir arbeiten. Er hat von Anfang an ein ganz tolles Verhältnis zu allen 4 und die Übergabe morgens verläuft problemlos und ohne Tränen. Er freut sich dort hin zu gehen. Das Problem ist, dass er nicht ohne mich bei meinem Mann bleiben möchte. Sobald ich das Haus verlasse schreit er fürchterlich und beruhigt sich nicht bis ich wieder komme. Mein Mann bemüht sich ihn abzulenken und ist sehr liebevoll mit ihm. Aber egal was er macht unser Sohn lehnt es ab. Wenn ich da bin spielt er mit ihm und es ist alles ok. Ich darf bloß den Raum nicht verlassen oder gar weg gehen. Mit den Großeltern klappt dies problemlos. Meinen Mann belastet das sehr. Er lässt sich immer wieder liebevoll auf seinen Sohn ein, der möchte trotzdem nichts alleine mit Papa unternehmen. Ins Bett bringen kann er ihn auch nicht. Da schreit er sich ebenfalls in Rage. Mir bricht es das Herz meinen Mann so zu sehen. Was können wir tun? Herlichen Dank


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Ihr Sohn war bisher den engen Kontakt zu Ihnen gewohnt. Das hat sich jetzt durch Ihre Berufstätigkeit geändert. Ich vermute, Ihr Sohn reagiert eher ablehnend auf diese neue Situation als auf den Vater. Denn wenn Sie dabei sind, klappt es ja mit dem Vater gut. Momentan bedeutet das "bei Papa bleiben", die Mama geht weg. Und diesen Zustand ist Ihr Sohn noch nicht gewöhnt. Ihr Mann sollte weiterhin so liebevoll mit Ihrem Sohn umgehen, wie er es bisher macht. Ihr Sohn wird sich schon noch umstellen. Spätestens mit der ersten Loslösungsphase mit ca. zwei Jahren wird der Vater oft besonders interessant, weil die Kinder ja versuchen müssen, sich innerlich von der Mutter ein Stück zu lösen. Möglicherweise ist Ihr Mann auch bereits verunsichert, weil Ihr Sohn so auf ihn reagiert. Das kann ein Kleinkind spüren und es sucht ja gerade nach Sicherheit. Vielleicht kann Ihr Mann diese Unsicherheit vermehrt aufgeben. Er ist doch ein toller Vater, der sich sehr um sein Kind bemüht. Auch Sie können Ihren Mann unterstützen, indem sie - am besten in entspannten Situationen - Ihrem Sohn erklären, dass "das" doch jetzt mal der Papa machen könne, der das besser kann, Sie keine Zeit haben o. ä.. Ich halte viel davon, auch bei sehr jungen Kinder Handlungen mit Sprache zu begleiten. Auch Ihr Mann kann Ihrem Sohn erklären, wie gut er auf ihn aufpassen kann usw. Natürlich kann Ihr Sohn das noch nicht verstehen, aber es verändert die unausgesprochenen Botschaften zwischen Eltern und Kind. Ein sicheres Auftreten Ihres Mannes wird auf Dauer auch Ihren kleinen Sohn überzeugen. Ich wünsche Ihnen ein möglichst entspanntes Ausprobieren und weiterhin viel Freude mit Ihrem Sohn. Ingrid Henkes


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