Hallo,
Meine Tochter wird in 3 Wochen genau mit 1,5 Jahren die Eingewöhnung in einer Kita starten. Die Gruppe besteht aus 10 Kindern mit 3 Betreuern. Die Eingewöhnung richtet sich nach dem Berliner Modell. Den Platz haben wir schon länger, aber ich war mir nie sicher, ob es nicht doch noch zu früh ist. Aber von allen Seiten wurde mir empfohlen den Platz unbedingt anzunehmen, da nächstes Jahr die Chancen gleich 0 ständen und diese Kita eine der besten ist bzgl Personalschlüssel und Bindungskonzept. Ich habe als Kompromiss gedacht, sie nur 3h da zu lassen und vor dem Mittagsschlaf abzuholen (da ich noch keinen Druck habe zurück in den Job zu gehen). Laut Kita wäre das auch okay. Trotzdem habe ich Angst, dass sie einen seelischen Schaden davon tragen könnte, wenn ich sie so früh schon abgebe. Ich bin alleinerziehend und bin ziemlich überlastet und bräuchte die paar Stunden eigentlich auch mal um etwas Zeit für mich zu haben. Wie würden Sie das beurteilen? Ist es sicher, dass sie davon ein Trauma bekommt? Habe viel darüber gelesen und auch gelesen, dass man das Stresslevel der Kinder mit den Kindern in rumänischen Kinderheimen vergleichen kann. Deshalb mache ich mir einen ziemlichen Kopf.
Vielen Dank im Voraus.
von
Himbeermama
am 31.07.2023, 16:26
Antwort auf:
Kita-Start mit 1,5 Jahren zu früh
Guten Tag,
Ihre Tochter wird durch den Kita-Besuch kein Trauma erleiden und vermutlich auch keinen seelischen Schaden. Das Internet ist für solche Fragen oft kein guter Ratgeber. Von einem Stresslevel wie in rumänischen Kinderheimen zu sprechen, halte ich schlicht für Unsinn. Sie haben sich ja eine Einrichtung mit einem guten Ruf ausgesucht, in der man sich um die Kinder kümmert. Sie können nur ausprobieren, ob Ihre Tochter sich auf die Kita einlassen kann. Dazu gehört auch, dass Sie ihr das zutrauen und dies deutlich zeigen. Wenn es nicht klappt, können Sie den Kita-Eintritt immer noch verschieben und sich dabei von den Erzieher/innen beraten lassen. Ich halte es auch für sehr wichtig, dass Sie als Alleinerziehende an sich denken müssen, um sich weiter gut auf Ihre Tochter einlassen zu können. Wenn Ihnen ein paar freie Stunden helfen können, einer Überlastung vorzubeugen, ist das sicher auch für Ihre Tochter sehr hilfreich. Vermutlich ist Ihre Tochter sehr eng auf Sie bezogen, da sie ja keine andere Bezugsperson hat. Gerade dann tut es Kindern manchmal gut, in der Kita auch Kontakt zu anderen zugewandten Erwachsenen zu bekommen. Es erweitert ihr Umfeld und fördert die soziale Entwicklung.
Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Ingrid Henkes
von
Ingrid Henkes
am 07.08.2023