Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kindergarten und Brüderschaft

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Kindergarten und Brüderschaft

Katinka110

Hallo Frau Henkes, Ich wende mich an Sie weil ich mir so langsam keinen Rat mehr weiß. Wir haben zwei Söhne die ziemlich genau 2 Jahre auseinander liegen. Der kleine geht jetzt seit einem Jahr in die Kita. Von Anfang an war es eine Katastrophe. Die Eingewöhnung hat Monate gedauert. Und auch heute noch weint er jeden Morgen wenn er weiß dass er in die Kita muss. Es gab immer wieder Phasen da lief es eine Zeitlang besser. Aber jetzt nach den Ferien hat sich wieder einiges für ihn dort verändert. Seine Bezugserzieherin ist mit der Eingwöhnung neuer Kinder beschäftigt. Seine Erzieherin hat mich heute wieder angesprochen und meinte dass er nun auch immer wieder zwischendurch aufweint. Sie sagte auch, dass ihm ein gleichaltriger Junge in der Gruppe fehlt. Er ist der einzige Junge in seinem Alter. Das macht es ihm oft schwer. Er ist extrem auf seinen Bruder fixiert. Auch wenn er nicht da ist dreht sich viel um den großen Bruder.  Wenn wir uns mit anderen Kindern zum spielen treffen, will er immer nur bei seinem Bruder sein und nicht mit gleichaltrigen spielen. Da kann er natürlich oft nicht mithalten. Ich fand es eigentlich immer sehr schön dass die beiden so eine enge Beziehung haben. Vorallem in der harten Lockdown Zeit sind sie sehr zusammen gewachsen.  Vielleicht haben sie einen Tipp wie wir ihm helfen können, ich bin langsam wirklich verzweifelt. Vielen Dank!     


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, möglicherweise fehlt Ihrem Sohn noch die Kindergartenreife. Sie schreiben nicht, wie alt er ist. Falls der Große Bruder auch in den Kiga geht, scheint das den jüngeren Bruder ja nicht zu verlocken, ebenfalls dort zu sein. Sie können das Gespräch mit den Erzieher/innen suchen, um sich darüber klar zu werden, ob die Belastung für Ihren Sohn noch zu groß ist. Gegen die starke Orientierung am Bruder können Sie wenig machen. Dieses Verhalten kommt häufig vor. Sich mehr an Gleichaltrige zu halten, wird Ihren Jüngeren das Leben lehren. Wenn die Großen keine Lust mehr haben, mit ihm zu spielen, werden sie ihm das schon deutlich vermitteln. Wenn Sie mit dem Jüngeren allein sind, können Sie immer wieder betonen, dass Sie jetzt etwas mit ihm alleine machen wollen. Im Laufe der Entwicklung wird sich diese Anhänglichkeit legen und Ihr jüngster Sohn wird eigene Freunde finden. Das wird ihm umso leichter gelingen, wenn er sich im Kiga wohlfühlt. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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