Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kind spielt im Kindergarten lieber mit Jüngeren

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Kind spielt im Kindergarten lieber mit Jüngeren

Clumsi

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Mein Sohn wird seit er 20 Monate alt ist, fremdbetreut. Durch einen Umzug ist er mit knapp fünf Jahren in einen neuen Kindergarten gekommen und spielt dort am liebsten mit den dreijährigen Kindern. In der Freizeit kommt er auch mit Gleichaltrigen oder Älteren gut klar. Also besonders viele Kontakte sind es nicht, aber seine beste Freundin ist zwei Jahre älter, auf dem Spielplatz kommt es zu Spielkontakten zu Gleichaltrigen usw. Nur eben im Kindergarten hat er seine kleinen Freunde. Dabei verhält er sich laut den Erzieherinnen sehr rücksichtsvoll und er ist extrem glücklich über diese Freundschaften. Er rennt absolut begeistert morgens in die Gruppe und ist richtig euphorisch. Nun wird er im Sommer eingeschult und die Erzieherinnen reden mir z. T. erfolgreich Sorgen ein, dass er dann nicht mit Gleichaltrigen spielen würde. Mich nervt das extrem, denn ich kann es doch auch nicht ändern, außer privat Kontakte zu Gleichaltrigen zu pflegen.  Kognitiv, motorisch  und sprachlich ist er definitiv nicht langsamer entwickelt als Gleichaltrige, manchmal eher etwas sehr verkopft, also Lieblingsthema ist gerade der Klimawandel, er denkt über den Tod nach und saugt wie viele Kinder in seinem Alter neues Wissen auf. Als Kleinkind bei den Tagesmüttern hat er mit zweieinhalb am liebsten schwere 100 Teile Weltraumpuzzle gepuzzelt statt mit den Kindern zu spielen, so dass ich jetzt einfach so froh bin, dass er so begeistert spielt. Aber die Erzieherinnen dramatisieten sein Verhalten so sehr, dass ich mir schon Gedanken mache. 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, diese Gedanken müssen Sie sich sicher nicht machen. Ihr Sohn ist sozial gut eingebunden, kann spielen und hat Freunde. Außerdem hat er bereits einen Kiga-Wechsel gut verkraftet. Ihr Sohn ist nicht erst schulreif, wenn er vorher mit Gleichaltrigen gespielt hat. Ich weiß nicht, warum Ihr Sohn sich die Kleinen zum Spielen ausgesucht hat. Vielleicht hilft es ihm, sich als groß zu erleben und Beschützer zu sein. Das kann bei einem Kind auch eigene Ängste mildern und ist damit hilfreich. Und auf alle Fälle sollte diese Wahl von allen Beteiligten akzeptiert werden. Ihr Sohn hat dabei offensichtlich auch schon ein gutes soziales Einfühlungsvermögen erworben. Das wird ihm auch helfen, in der Schule Kontakt zu finden und Freundschaften zu schließen. Für Ihren Sohn ist es wichtig, dass er jetzt positiv auf die Schule eingestimmt wird. Bedenken, was alles schief gehen könnte, sind da überhaupt nicht hilfreich. Das kann niemand vorhersehen. Bleiben Sie bei Ihrer Position und trauen Sie Ihrem Sohn den Schulbesuch mit allen damit verbundenen neuen Anforderungen zu. Das stärkt ihn. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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