Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Kind ist auf Mama fixiert

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Kind ist auf Mama fixiert

heran

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Guten Tag Dr Nohr Unsere Tochter wird Ende Okt. 2 J. alt. Seit langem (ca. angefangen ab den 7. Monat ) haben wir das Problem, dass sie ihren Papi total ablehnt wenn ich anwesend bin. Er kann sie dann weder hochheben, noch herumtragen oder sonstiges. Sie schreit dann wie am Spiess bis hin zum Erbrechen. Sie klebt dann regelrecht an mir und will nur Mami. Wenn wir in der Gruppe unterwegs sind, z. B mit der Schwester und ihrer Familie, lässt sie sich nur von den anderen oder mich trösten/hochheben/herumtragen. Sobald der Papi kommt fängt wieder das Gebrüll an. Anfangs dachten wir es sei nur eine "Phase", mittlerweile ist es aber so extrem, dass mein Mann darunter leidet und ich nervlich auch am Ende bin (kann Abends nicht in Ruhe kochen oder alleine auf Toilette etc ). Mittlerweile belastet es auch die Beziehung. Seit sie 1 Jahr alt ist geht sie zur Tagesmuttee, ohne Probleme Sie ist sehr offen und hat auch nie gefremdelt, im Gegenteil, sie geht auf (fremde) Menschen zu. Wenn ich am Abend oder Wochenende arbeiten muss, geht es mit dem Papa problemlos. Sobald ich nach Hause komme, beginnt alles wieder von vorne. Voran liegt das bzw wie können wir besser mit der Situation umgehen? Lg heran


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Hallo, in Ihrer Anwesenheit wird der Vater wie ein Konkurrent oder Gegner behandelt. Es geht also um etwas, was man Problem der Triangulierung nennt, also der Fähigkeit, verschiedene (hier zwei mit insges. drei Personen) Beziehungen nebeneinander akzeptieren zu können. In der klassischen analytischen Theorie verhilft der Vater dazu, die Enge der symbiotischen Beziehung zur Mutter zu verlassen und den Lebensraum zu erweitern. Sie beschreiben es eher so, als würde sich das Kind in der Beziehung zur Mutter bedroht fühlen. Das könnte sein, weil das Kind die Erfahrung der Konkurrenz durch den Vater immer wieder gemacht hat und das negativ abgespeichert hat. Es wäre also wichtig zu schauen, wie sich die Beziehungen bisher entwickelt haben, wo es Probleme und Belastungen gab, die beim Kinder zu dieser "Annahme" geführt haben. Es scheint nicht die Beziehung zum Vater das Problem zu sein (sie bleibt ja problemlos bei ihm, wenn Sie weg sind), sondern die Konkurrenz. Das kann auch mit der Bindung mit der Mutter zu tun haben, wenn diese als nicht sicher genug erlebt wird. Änderungen sind nur über vertrauensbildende Maßnahmen und Geduld möglich. Der Vater sollte und kann sich anbieten, aber er sollte keine Grenzen überschreiten. Erst wenn das Kind glauben kann, dass mehr Vater nicht weniger Mutter heißt, kann es diese Beziehung auch in Anwesenheit der Mutter leichter zulassen Das sind recht theoretischeund hypothetische Gedanken zu dieser Frage, weil ich eben die Familie und die Beziehungen nicht kenne. Schauen Sie, was davon für Sie nützlich sein kann, oder ob es mit Ihnen gar nichts zu tun hat. Dann müssen wir weitersehen. Dr.Ludger Nohr


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