Susan1312
Guten Abend Frau Henkes, unsere Tochter im Dezember zwei geworden hat von Beginn an bei uns im Familienbett geschlafen. Allerdings hat sie einen sehr unruhigen Schlaf und wir wollten gern, dass sie in ihrem Zimmer im eigenen Bett schläft. Wir haben alles langsam vorbereitet. Sie hat mit Papa gemeinsam das Bett rausgesucht, aufgebaut und gemütlich gemacht. Wir haben uns jetzt eine Matratze vor ihr Bett gelegt und schlafen nachts bei ihr. Abends beim Zähneputzen fragen wir sie, ob sie in MamaPapaBett schlafen will oder im GroßeMädchenBett (so nennen wir ihr neues Bett). Sie will immer in ihr neues Bett. Nachts kommt sie dann aber immer zu mir auf die Matratze und will doch nach Kuscheln. Sollten wir doch nochmal in unser Familienbett umziehen und es später nochmal versuchen? Woran merke ich ob sie soweit oder wir zu schnell sind? Ist die Idee mit der Matratze überhaupt nützlich oder macht es das eher kompliziert? sollten wir sie weiter in den Schlaf begleiten oder auch versuchen, dass sie allein zur Ruhe kommt? Wir haben allgemein schon immer Probleme mit dem einschlafen. Dass dauert manchmal trotz festem Abenderitual bis zu drei Stunden und nie weniger als 1 1/2. abgewöhnt haben wir bereits, dass ich sie abends sowie nachts tragen muss. Dass musste ich manchmal stundenlang in der Nacht und war sehr Energie ziehend. Abends muss ich allerdings noch immer oft im Haus hoch und runter mit ihr auf dem Arm, da sie noch nach Papas gucken will, nochmal Hunger hat etc. Ihr fällt immer etwas Neues ein. Leider ist dies auch mit dem neuen Bett nicht weg gegangen. Aber vielleicht haben sie neben dem hier bekannten Text zum Thema Schlaf noch einen Rat. Dafür wäre ich sehr dankbar.
Guten Tag, insgesamt scheint doch die Gewöhnung an das Schlafen im eigenen Bett gut zu gelingen. Ihre Tochter möchte da schlafen und schläft auch im eigenen Bett ein. Das ist ein wichtiger erster Schritt. Nachts im Schlaf, wenn das Unbewusste aktiver ist, tauchen Ängste und Unsicherheiten auf. Dann braucht Ihre Tochter wieder ihre körperliche Nähe. Das ist völlig normal und in Ordnung. Ob sie dann zu Ihnen auf die Matratze kommt oder ins Familienbett, ist nicht so entscheidend. Wichtig ist, dass Sie das Bedürfnis nach Nähe und Schutz Ihrer Tochter akzeptieren und ihr die benötigte Nähe ermöglichen. Das wird sich mit fortschreitender Entwicklung ändern. Wenn Ihre Tochter insgesamt sicherer geworden ist, werden die nächtlichen Unsicherheiten ihren Schlaf nicht mehr so dominieren und sie wird besser durchschlafen. Allerdings können Sie es Ihrer Tochter zunehmend abgewöhnen, noch durch das Haus zu laufen. Wenn Einschlafen das Thema ist, muss sie nicht schauen, was Papa macht oder wieder essen. Sie können sie zunehmend daran gewöhnen, dass Einschlafen bedeutet, dass sie in ihrem Zimmer und ihrem Bett bleibt. Dass ein Elternteil bei ihr bleibt, ist ja in Ordnung. Beruhigende Rituale unterstützen hier. Mit zwei Jahren können Sie Ihrer Tochter allmählich vermitteln, dass Sie auch Bedürfnisse haben. Dazu gehört sicher, dass Sie Ihre Tochter nicht so lange tragen wollen und können. Es wird ja in ihrer Entwicklung zunehmend um Grenzen gehen - solche, die sie setzen will, aber auch solche, die Sie setzen müssen.Ich finde es auch in Ordnung, wenn Kinder in diesem Alter noch mal für eine Weile ganz im Elternbett schlafen. Das können dann Phasen sein, in denen ein Kind Alpträume hat und sich deshalb der beruhigenden Nähe der vertrauten Erwachsenen versichern muss. Diese Phasen gehen vorüber. Der verständnisvolle Umgang damit sichert meist allen Beteiligten einen besseren Schlaf. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Susan1312
Kleiner Nachtrag: wenn ich sie nicht im Haus hin und her trage schreit sie wie wild. Es ist leider ganz schlimm, dass man sie kaum beruhigen kann und dass hält richtig lange an.
Curcuma
Hallo, zwei Anmerkungen: 1.) Vielleicht geht Ihr mit ihr einfach zu früh ins Bett, dass sie also wirklich noch nicht richtig müde ist, wenn sie so lange zum Einschlafen braucht? Kinder benötigen mit zunehmendem Alter ja immer etwas weniger Schlaf. 2.) Da Du fragst, ob es vielleicht zu früh ist fürs Alleineschlafen: Nach all dem, was ich dazu gelesen habe, haben Kinder von selbst irgendwann (typischerweise zwischen drei und vier Jahren) das Interesse, selbstständiger zu werden und etwas Eigenes im Haus zu beanspruchen, sprich ein Kinderzimmer mit eigenem Bett (was nicht heißt, dass sie nicht trotzdem nachts noch ins Elternbett rüberkommen wollen und dürfen). Für uns heißt das, unser Sohn (er ist gute 2,5 Jahre alt) darf solange im Familienbett schlafen, bis er von sich aus den Wunsch äußert, alleine schlafen zu wollen. Viele Grüße!
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