Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Kann eine 3jährige den Tod verstehen?

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Kann eine 3jährige den Tod verstehen?

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Hallo Dr. Posth, was soll ich davon halten? Unsere To, gerade 3 geworden, fragt mich neulich, ob ich denn alt wäre. Ich meinte, nein, alt sei ich noch nicht, aber ich würde immer älter werden. Darauhin war sie völlig aufgelöst und sagte, Mama, du sollst nicht alt werden. Du sollst nicht "aussterben", du musst immer bei mir bleiben. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich sie wieder beruhigen konnte. Wir versuchen, mit dem Thema Tod als etwas Normales umzugehen, das zum Leben dazugehört. Da mein Mann bereits seinen Vater verloren hat und ich meine Mutter (bevor unsere To geboren wurde), gehört der Verlust von Personen zu unserer Familie dazu. Überrascht hat mich die heftige Reaktion unserer To. Kann es möglich sein, dass sie den Tod in seiner ganzen Tragweite, dh. in seiner Endgültigkeit, bereits versteht? Sie ist vom Einfühlungsvermögen und Ausdrücken von Gefühlen schon immer sehr weit gewesen. Beim Einsatz von Induktion z.B. reagiert sie auch viel heftiger als man annehmen würde.


Dr. med. Rüdiger Posth

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Stichwort: Thema Tod Hallo, gewöhnlich würde man ein solches Verständnis von Tod und endgültigem Aus-dem-leben-scheiden bei einem 3-jährigen MÄdchen nicht erwarten. Sicher gibt es auch im kognitiven Bereich Frühbegabungen, wobei kognitiv hier vor allem das Verständnis der Emotionen meint. Mit etwa 4 Jahren können die meisten Kinder verwschiedene Emotionen unterscheiden und auch richtig benennen. Allerdings fehlt immer noch das Verständnis von der Lebenbegrenztheit. Erklärbar wäre das Verhalten Ihrer Tochter dann, wenn z.B. im Ki-ga oder einer vergleichbaren Einrichtung mit den Kindern über das Phänomen Tod gesprochen worden wäre unter dem Aspekt, dass Altern zum Tode führt. Dann genügt nur noch das Wort: "wer tot ist, ist für immer weg" und das sensible Kind versteht sofort und bekommt Angst vor dem Tod. Aber die Angst gilt dem Wegsein der Bezugsperson und weniger dem Tod selbst, der dieses Wegsein verursacht. Viele Grüße


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