Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

hysterische Ausraster

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: hysterische Ausraster

Ve79

Lieber Herr Dr. Posth, unsere Tochter (31 M) ist sensibel, aufgeweckt, kreativ, braucht sehr viel Nähe. Sie spricht bereits sehr gut und viel und hat eine sehr große Affinität zu Ihren Stofftieren. Seit Feb. geht sie nun alleine in eine Spielgruppe. Nach einer schwierigen Eingewöhnung geht sie mittlerweile gerne hin und hat auch schon die ersten Freundschaften geknüpft. Sie kann sich schon immer an Kleinigkeiten sehr aufhängen, oft auch bis zum Erbrechen. Seit Kurzem hat sie starke "Ausraster", sie behauptet bspw. ihre Milch wäre grün, sie möchte aber eine weisse. Sie wird dann sehr aggressiv, brüllt bis zur Hysterie, schlägt oder strampelt um sich, fordert schreiend die andere Milch und schmeisst ihre (geliebten) Stofftiere wutentbrannt in die Ecke. Wir fragen uns ob es im Rahmen ist dass sich ein Kind in diesem Alter an Kleinigkeiten wie bestimmten Farben so aufhängt, dass sie aus diesem wutentbrannten Zustand erstmal gar nicht mehr rausfindet? Ist das noch altersgerecht?


Hallo, grundsätzlich kann das eine Kind, aber die eigentliche Frage ist doch die, was geht in dem Kind vor, wenn es so verzweifelt ist. Was ist die Ursache? Wie war denn Ihre Tochter, bevor es z.B. zur schwierigen Eingewöhnung in den Ki-ga kam? Hatte sie auch als Säugling und junges Kleinkind auch schon solche Wutanfälle? Was ist mit Bindung und Loslösung? Wie wird Ihre Tochter erzogen? Akzeptiert sie Regeln und darf sie auch dagegen aufbegehren? hat sie stark getrotzt? Wie sind Sie als Eltern? Gibt es bei Ihnen auch so erregte Ausbrüche? Bedenken Sie, dass Ihre Tochter die für sie längst erkennbare Wirklichkeit wie die Farbe der Milch geistig verfälscht, um eine offenbar große innere angestaute Wut entladen zu können. Das Übergangsobjekt, die Stofftiere halten dafür her, was ihre Tochter innerlich fühlt und loswerden will. Vielleicht schreiben Sie mir noch einmal. Viele Grüße


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