Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Gegen den Willen des Kindes zum Vater?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Gegen den Willen des Kindes zum Vater?

Bella1999

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Guten Morgen Herr Dr. Nohr! Es geht um meinen Sohn (10) , er lebt bei mir , wir sind seit 7 Jahren getrennt. Zeitweise besuchten wir eine Beratungsstelle, weil es Probleme mit dem kindesvater gab. Er konnte mir nie die Trennung verzeihen u macht das durch sein offensichtliches, aber meist subtiles Verhalten, deutlich. Mein Sohn, hochsensibel , spürt diese Spannungen. Sein Hauptproblem ist aber, "dass der Papa immer genervt ist". Seit 1,5 Jahren übernachtet er nicht mehr bei ihm , weil mein ex ihn nicht trösten konnte.anfangs wurde er "liebevoll dazu gedrängt ", seit dem möxhte er nicht mehr auswärts übernachten. Die Beratungsstelle spricht von einer "vater-kind-störung" . Aktuell klagt der kleine vor den papa-tagen über Bauchschmerzen u mag nicht zu ihm. Nun meine fragen: Wie gehe ich damit um ?? Eigentlich sollte er eine ganze ferienwoche (ohne übernachtung) bei ihm verbringen. Ist das zumutbar? Kann ich von meinem Sohn doch auch mal verlangen , bei den grosseltern oder Freunden zu übernachten ? Vielen lieben dank... Bella


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Liebe Bella, das ist ein schwieriger Konflikt, für alle Beteiligten. Ihr Sohn braucht (zumindest innerlich) einen Vater, aber der Kontakt zum realen Vater ist aus verschiedenen Gründen belastet. Sie sehen diesen Konflikt, wollen den Sohn nicht drängeln und müssen auf die Ansprüche des Vaters reagieren. Und der Vater will Kontakt, merkt aber noch nicht, dass dieser auch beim Sohn immer mehr ein freiwilliger sein muß. Dies führt leider immer wieder zu einem Konkurrenzkampf der Eltern, deren Erwachsenenkonflikte werden auf das Kind übertragen und dort ausgetragen. Wenn der Vater einen Rat (EB?) annehmen könnte, dass es notwendig ist, eine eigene positive Beziehung zu seinem Sohn aufzubauen, könnte das die Situation schon entlasten. Es macht ja auch ihm sicher keinen Spaß, den Sohn immer wieder enttäuscht oder unzufrieden/verängstigt zu erleben. Wenn das kommunizierbar wäre, es also nicht um Kritik, sondern um Verbesserung ginge, könnte sich bes. die Situation zwischen Vater und Sohn positiv verändern. Zwingen wird immer weniger gehen, führt nicht zu einer positiven Beziehung und wird alle belasten. Die Frage, ob Ihr Sohn auch bei Großeltern o.ä. übernachten kann, ist natürlich davon abhängig, wie die Beziehung zu diesen ist, wie sicher sich Ihr Sohn dort fühlt und wie er sich dort gesehen fühlt. Wenn das positiv zu beantworten ist, sehe ich da kein Problem. Dr.Ludger Nohr


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