Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Fremdeln

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

zur Vita

Frage: Fremdeln

Cahuita

L.H. Posth Unser Sohn, 13 Monate ist ein fröhliches ausgeglichenes Kind. Ich habe ihn sehr viel getragen und tue es immer noch. Familienbett, stille ihn noch. Nimmt keinen Schnuller, deshalb Babyphase recht anstrengend, oft gestillt. Zu jedem einschlafen stille ich, daher Papa Betreuung nur zwischendurch. Keine Fremndbetreuung. Er lächelt Fremde von meinem Schoss aus oft an. Fremdeln nur schwach. Gestern z.B. nach dem Gottesdienst nahm ihn meine Nichte und spazierte mit ihm auf dem Arm umher. Nach circa 5 Min. brachte sie ihn zurück weil er die mund winkel nach unten gelegt hatte und zu weinen beginnen wollte. Nach kurzer Erholungsphae schnappte ihn sich meine Schwiegermama und als er auch bei ihr die Mund winkel verziehen wollte, hopste sie wie wild auf und runter mit ihm, damit ers lustig fand. Ich mag das nicht. Ist ein solches Ablenken von ihrer Seite sinnvoll? Als er bei mir dann war, verkriechte er sich ganz bei mir und war ganz anders. Sollen wir ihn nur bei weinen zurücknehmen?


Hallo, auch wenn das jetzt weniger Fremdeln ist als Anhänglichkeit, für den Umgang mit solchen frühkindlichen Reaktionen gilt dasselbe. Die Mutter oder bei schon einsetzender Loslösung auch der Vater sind die sichere Basis für das Kind, von der aus es ausschwärmt, um die Welt zu erkunden, zu der es aber jederzeit zurückkehren können muss, wenn es ihm zu unheimlich odr brenzlig wird. Das dann zu verhindern durch übermäßige Ablenkung, um sich selbst oder anderen zu beweisen, wie gut man doch mit einem Kind umgehen können, ist eine Unart von Erwachsenen, die wenig Einfühlsamkeit in die Vorgänge des Kindes besitzen. ein solches Verhalten erlebt man aber leider oft, und es gehört zu der Grundhaltung unserer Gesellschaft, mit einem Kind könne man praktisch alles machen, wonach einem gerade der Sinn steht. Was man dabei total übergeht, ist das berechtigte Interesse des Kindes, sich nur seinen Entwicklungsschritten gemäß zu bewegen und zu verhalten und immer nur das auch zuzulassen, was es verkraften kann. Versuchen Sie einmal, Ihren Familienmitgliedern das ein bisschen nahe zu bringen. Viele Grüße


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Mein Sohn (2,5 J) war als Baby u Kleinkind ein sehr offenes Kind, das kaum gefremdelt hat. Auch die Ablösung in eine Kita (2 Vorm. / Wo) ging reibungslos, Eingewöhnung, indem er 2 Mon. mit seinem älteren Bruder zus. hinging – er ging gerne, es war kein Problem. Auch jetzt geht er gerne, ist dort fröhlich. Jedoch „fremdelt“ er seit einigen Monaten s ...

Hallo Dr. Posth! To. (9 Mon) ist ein zufriedenes Baby. Weint selten, eher quengeln. Schläft bei mir, stillt n. Bedarf, nie fremdbetreut, nie schreien lassen, ruhiger Alltag. Außer Haus ist sie zurückhaltend. Fremdelt extrem, phasenweise sehr anhänglich, weshalb ich sie überall mit hin schleppe (10.5 kg, krabbelt nicht). Zur Veranschaulichung ...

Hallo Herr Dr. Posh Sohn 7 M scheint seit Geburt Probleme mit Anderen zu haben. Hat schon im KH nur geschrien sobald Andere um uns rum waren. Geburt verlief gut, jedoch wenige Std danach bei mir Komplik.und Not Op. Daher ca 10 Std von ihm getrennt. Er blieb beim Vater u. Großeltern. In dieser Zeit nur geschrien. Die ersten Monate ebenso, sobald A ...

Lieber Hr. Dr. Post, Tochter8Mo.(Sehr liebevoll,nie schreien gelassen,Familienbett, nach Bed.gestillt) 1.Sichere Bindung? Schreit kaum,sobald auf meinem Arm od Brust,beruhigt sie sich sofort.Spielt sehr gut alleine-sofern Sichtweite.Bin ganzen Tag bei ihr(Haushalt Abebds)Nachts viel kuscheln.Im Krankenhaus war sie nachts 3 x im Kinderzimmer.Bin ...

Hallo. Forumsgerecht erzogen, nie schreien, teils Familienbett und eigenes, teils stillen, teils Brei, Tochter 1 Jahr 1.Sie fremdelt bei Oma total.brüllt,hat Angst.Oma hält mich fest damit ich sie nicht nehme u sagt:Muss sie lernen.Ich nehm sie. natürlich trotzdem.Schwiegermutter kritisiert mich dauernd,sie weiss in erziehung alles besser.Nervt mi ...

Hallo! Mein Sohn(jetzt 16 Wochen)hat vor 2-3 Wochen begonnen zu Fremdeln.Erst Oma(sieht er alle 1-2 Wochen)dann Papa(sah er in der Woche auch nur sehr wenig)und Opa(fast fremde Person).Oma durfte ihn nur neben mir ansehen,sonst nicht,papa durfte ansehen,spielen,wurde angelächelt aber durfte nicht hochnehmen,Opa durfte nicht ansehen bzw nur von de ...

Hallo Hr.Dr. Posth, meine Tochter 4 Monate fremdelt schon sehr stark. Letzte Woche musste ich sie leider für eine halbe Stunde zur Überbrückung, bis Papa übernehmen konnte, an die Tante (leider keine wirkliche Bezugsperson - zuletzt 1 Monat zuvor gesehen) zum Babysitting geben. Meine Tochter kündigte ihren Unmut schon an, als ich Sie vorab überg ...

Hallo Hr Dr Posth! Was soll ich vom Fremdelverhalten meines Sohnes halten?Seit ca 1,5Mon fremdeln(jetzt 4,5 Monate)manchmal nur skeptisch,manchmal extrem(auch fremde Umgebung!). Reagiert mal wie sicher geb. Kind:Stillberatung,noch nie gesehen:weint,jedoch schnell ruhig auf meinem Arm(wenn nicht anschaut)wird dann neugierig,schaut,lächelt nach ...

Sehr geehrte Frau Henkes, letzte Woche habe ich Ihnen eine Frage zum Verhalten unseres 25-monatigen Sohnes uns Eltern und Kindern gegenüber geschrieben. Vielen Dank für Ihre hilfreiche Rückmeldung! Ich habe noch eine Frage. Wie erwähnt, ist unser Sohn sehr schüchtern. Er fremdelte schon mit vier Monaten stark; bis er ca. 1,5 Jahre alt war, brü ...

Guten Tag,  Mein Sohn möchte zu gar keinem Besuch mehr mit dazu. Das respektiere ich natürlich.  Aber es ist so, dass wir dann keine Verwandten mehr empfangen können, da er dann sehr schreit und nur in sein Zimmer möchte. Somit bin ich dann die meiste Zeit mit ihm im Zimmer, bis der Besuch wieder weg ist. Wer die Personen sind, macht keinen ...