Essen und Entwicklung

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Essen und Entwicklung

Hallo, meine Tochter ist 10 Mon. alt, wiegt 9,5 kg und ist ca. 72 cm groß - ist das alles so okay? Sie lernt sehr schnell und macht viel bis fast alles schnell nach, aber wie ist das denn heutzutage mit dem Selbstständig essen? Ab wann sollte sie das denn können? Sie nimmt zwar ihren Löffel gern in die Hand, nimmt ihn auch in den Mund aber nur ohne Essen drauf. Wenn ich ihr was drauf lege isst sie es nicht und wirft den Löffel lieber auf den Boden. Genauso wenn ich ihr den Löffel in den Teller reinlege, zielsicher greift sie danach und wirft ihn runter. Und sie will lieber von meinem Löffel oder meiner Gabel essen. Und auch nur Sachen von meinem Teller obwohl sie das gleiche auf ihrem liegen hat - das rührt sie nicht an bzw. wirft eben alles runter. Gibt es einen bestimmten Dreh wie man einem Kind das beibringt? Oder ist es für sie einfach noch zu früh dafür? Richtige Kaubewegungen macht sie schon und sie hat 2 Mäusezähnchen vorne unten. Danke im voraus! LG Conny

Mitglied inaktiv - 18.06.2007, 08:42

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Antwort auf: Essen und Entwicklung

Stichwort: frühkindliche Essprobleme Liebe Conny, die Zähne signalisieren zwar, daß es jetzt ans richtige Essen geht, aber das Verständnis für das eigene Tun ist noch längst nicht vorhanden. Der Säugling sieht zwar, was die Eltern ihm vormachen und macht es nach (Imitation), aber das sind automatische Bewegungen, denen kein Handlungsplan zugrunde liegt. Daher glaubt der Säugling einstweilen, essen könne er nur mit dem Löffel der Mutter, den eigenen hält er hingegen für ein Spielzeug. Das aber wirft er lieber herunter, weil das zu seinem momentanen Spiel gehört. Das Prinzip Essen versteht das Kind erst im zweiten lebensjahr und die Notwendigkeit zu essen überhaupt erst viel später. Ein selbständiges Essen kann man erst im 3.-4. Lebensjahr erwarten. Vorher ist es streng genommen nur Dressur. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.06.2007

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