Mitglied inaktiv
Hallo, mein Kind ist 22 Monate alt und wird in zwei Monaten zur Eingewöhnung in den Kindergarten gehen. Ich bereue ihn selbst zu Hause und durch die Pandemie hatten wir nur wenige Kontakte. Er ist ein zurückhaltendes und sensibles Kind, dass mit unberechenbaren Dingen und Lautstärken schlecht umgehen kann. Mit zwei Monaten hat er bei allen Menschen auf dem Arm geweint außer bei Mama, aber wir konnten zumindest die Beziehung zum Papa sehr gut festigen. Um ihn etwas an Gruppen/andere Kinder zu gewöhnen, waren wir heute zum zweiten Mal in einem Bewegungskurs mit 7 anderen Kindern und deren Elternteilen. Leider schallt es in dem Raum extrem und andere Kinder freuen sich eben lautstark über Bälle, ganz normal. Beim ersten Besuch hat er gut ausgehalten und fand einige Dinge sogar lustig. Da war ich wirklich guter Dinge. Heute ging gar nichts, nach dem Begrüßungslied war er völlig panisch wegen der ganzen Geräusche. Ich bin dann mit ihm in einen Vorraum gegangen, aber selbst wenn nur ein Kind mit dem ET in diesen Raum kam, hat er geweint und sich verzweifelt an mich geklammert. Schlussendlich habe ich abgebrochen und bin mit ihm gegangen. Nach zwei Minuten draußen war er wieder völlig entspannt. Wie können wir ihm helfen, in solchen Situationen besser zurechtzukommen und die Eingewöhnung zu erleichtern? Es strengt mich natürlich auch extrem an und macht mich traurig dass er nicht so unbeschwert spielen kann..
Guten Tag, Ihr Sohn muss offenbar die Attraktivität anderer Kinder erst kennenlernen. Das kann an der Pandemiesituation liegen, aber manche Kinder brauchen da einfach Ihre Zeit. Sie können das Interesse an anderen mit behutsamer Annäherung z. B. auf dem Spielplatz in die Wege leiten, wo Ihr Sohn ja den Abstand zu anderen ganz gut selber regulieren kann. Kindern helfen häufig Wiederholungen. Ihr Sohn kann dadurch immer mehr positive Erfahrungen machen und sich an etwas Neues gewöhnen. Sollte Ihr Sohn auf laute Geräusche weiterhin empfindsam reagieren, wäre es gut, Sie könnten das berücksichtigen. Dann benötigt er noch Zeit, bis er laute Geräusche und Krach - auch den von Kindern - leichter ertragen kann. Dass Sie traurig sind wegen des Verhaltens Ihres Sohnes ist verständlich, aber es ist Ihr Gefühl. Ihr Sohn wird das an dieser Stelle nicht teilen. Für Ihren Sohn ist es vermutlich noch kein Verlust mit den anderen Kindern nicht spielen zu können, weil für ihn die Erlösung von den lauten Geräuschen noch wichtiger ist. Alles Gute Ihnen Ingrid Henkes
Bohne2
Hallo Schnucki, ich wollte Dir kurz meine Erfahrungen mit unserem 5-jährigen Sohn - ebenfalls sehr sensibel und zurückhaltend- schildern. Man hat ja oft den Eindruck, alle anderen Kinder sind so anders als das eigene... Unserem Sohn war die Kita auch oft zu laut und es schien fast so, als hätte er gar kein Interesse an den anderen Kindern. Er hielt sich ausschließlich an die Erzieherinnen. Bei der ersten Std. Turnkurs saßen wir auf der Bank, weil er nicht mit in den Begrüßungskreis wollte. Usw.. Es dauerte bis er knapp vier Jahre alt war, dass sich das alles zu ändern begann. Er wurde ein bisschen selbstbewusster und freundete sich mit einem Jungen aus unserer Nachbarschaft an. Dann kamen Kontakte zu 1-2 Jungs in der Kita dazu. Mittlerweile spielt er ganz selbstverständlich mit anderen Kindern und geht auch auf fremde Kinder zu. Es gibt weiterhin Situationen, in denen er zurückhaltender ist als viele seiner Altersgenossen. Aber ich mache mir deutlich weniger Sorgen als vor 2 Jahren. Manchmal muss man wohl einfach Geduld haben. Alles Gute wünsche ich Euch!
susisorglos123
Ich kann da nur zustimmen, unserem Kind ging es mit Reizen wie Lärm, Licht, neue Gesichter etc. die ersten Jahre ganz genauso. Solch sensible Kinder brauchen mehr Zeit, um für andere ganz alltägliche Situationen aushalten zu können. Uns hat es sehr geholfen, ihn so anzunehmen, wie er ist, nicht besorgt oder enttäuscht zu sein, ihn nicht zu drängen, sondern seine Bedürfnisse zu respektieren, geduldig mit ihm zu sein. So empfindsame Kinder sind ja auch ganz besonders, sie nehmen viel mehr wahr und machen die Welt damit später mal ein bisschen menschlicher. Wir mussten als Eltern lernen, unserem Kind Raum und Zeit zu geben, sich in seinem Tempo in die Welt hinauszuwagen. Spielplatz etc. ist ein guter Platz zum Fördern der Entwicklung, ohne zu Überfordern. Man kann und muss so empfindsame Kinder mE nicht abhärten oder so, die Entwicklung kommt von allein, in seinem individuellen Tempo. Unser Kind hat sogar während der Coronazeit tolle Fortschritte gemacht, einfach durch die Reife. Und was die Kita angeht, vielleicht kann Ihr Sohn erst etwas später und/oder in einem Teilzeitrahmen starten, bis er es besser verträgt. Wir mussten den Start auch mehrmals verschieben, weil unser Zwerg einfach noch nicht so weit war, das fühlt sich nur am Anfang wie ein Scheitern an, rückblickend bin ich stolz, unser Kind nicht auf Teufel komm raus in irgendeinen Zeitplan gepresst zu haben, der ihm nicht entsprach. Viel Mut, Geduld und alles Gute!
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