Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Elternzeit unter Corona und nun Eingewöhnung

Anzeige rewe liefer-und abholservice
Frage: Elternzeit unter Corona und nun Eingewöhnung

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, mein Kind ist 22 Monate alt und wird in zwei Monaten zur Eingewöhnung in den Kindergarten gehen. Ich bereue ihn selbst zu Hause und durch die Pandemie hatten wir nur wenige Kontakte. Er ist ein zurückhaltendes und sensibles Kind, dass mit unberechenbaren Dingen und Lautstärken schlecht umgehen kann. Mit zwei Monaten hat er bei allen Menschen auf dem Arm geweint außer bei Mama, aber wir konnten zumindest die Beziehung zum Papa sehr gut festigen. Um ihn etwas an Gruppen/andere Kinder zu gewöhnen, waren wir heute zum zweiten Mal in einem Bewegungskurs mit 7 anderen Kindern und deren Elternteilen. Leider schallt es in dem Raum extrem und andere Kinder freuen sich eben lautstark über Bälle, ganz normal. Beim ersten Besuch hat er gut ausgehalten und fand einige Dinge sogar lustig. Da war ich wirklich guter Dinge. Heute ging gar nichts, nach dem Begrüßungslied war er völlig panisch wegen der ganzen Geräusche. Ich bin dann mit ihm in einen Vorraum gegangen, aber selbst wenn nur ein Kind mit dem ET in diesen Raum kam, hat er geweint und sich verzweifelt an mich geklammert. Schlussendlich habe ich abgebrochen und bin mit ihm gegangen. Nach zwei Minuten draußen war er wieder völlig entspannt. Wie können wir ihm helfen, in solchen Situationen besser zurechtzukommen und die Eingewöhnung zu erleichtern? Es strengt mich natürlich auch extrem an und macht mich traurig dass er nicht so unbeschwert spielen kann..


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Beitrag melden

Guten Tag, Ihr Sohn muss offenbar die Attraktivität anderer Kinder erst kennenlernen. Das kann an der Pandemiesituation liegen, aber manche Kinder brauchen da einfach Ihre Zeit. Sie können das Interesse an anderen mit behutsamer Annäherung z. B. auf dem Spielplatz in die Wege leiten, wo Ihr Sohn ja den Abstand zu anderen ganz gut selber regulieren kann. Kindern helfen häufig Wiederholungen. Ihr Sohn kann dadurch immer mehr positive Erfahrungen machen und sich an etwas Neues gewöhnen. Sollte Ihr Sohn auf laute Geräusche weiterhin empfindsam reagieren, wäre es gut, Sie könnten das berücksichtigen. Dann benötigt er noch Zeit, bis er laute Geräusche und Krach - auch den von Kindern - leichter ertragen kann. Dass Sie traurig sind wegen des Verhaltens Ihres Sohnes ist verständlich, aber es ist Ihr Gefühl. Ihr Sohn wird das an dieser Stelle nicht teilen. Für Ihren Sohn ist es vermutlich noch kein Verlust mit den anderen Kindern nicht spielen zu können, weil für ihn die Erlösung von den lauten Geräuschen noch wichtiger ist. Alles Gute Ihnen Ingrid Henkes


Bohne2

Beitrag melden

Hallo Schnucki, ich wollte Dir kurz meine Erfahrungen mit unserem 5-jährigen Sohn - ebenfalls sehr sensibel und zurückhaltend- schildern. Man hat ja oft den Eindruck, alle anderen Kinder sind so anders als das eigene... Unserem Sohn war die Kita auch oft zu laut und es schien fast so, als hätte er gar kein Interesse an den anderen Kindern. Er hielt sich ausschließlich an die Erzieherinnen. Bei der ersten Std. Turnkurs saßen wir auf der Bank, weil er nicht mit in den Begrüßungskreis wollte. Usw.. Es dauerte bis er knapp vier Jahre alt war, dass sich das alles zu ändern begann. Er wurde ein bisschen selbstbewusster und freundete sich mit einem Jungen aus unserer Nachbarschaft an. Dann kamen Kontakte zu 1-2 Jungs in der Kita dazu. Mittlerweile spielt er ganz selbstverständlich mit anderen Kindern und geht auch auf fremde Kinder zu. Es gibt weiterhin Situationen, in denen er zurückhaltender ist als viele seiner Altersgenossen. Aber ich mache mir deutlich weniger Sorgen als vor 2 Jahren. Manchmal muss man wohl einfach Geduld haben. Alles Gute wünsche ich Euch!


susisorglos123

Beitrag melden

Ich kann da nur zustimmen, unserem Kind ging es mit Reizen wie Lärm, Licht, neue Gesichter etc. die ersten Jahre ganz genauso. Solch sensible Kinder brauchen mehr Zeit, um für andere ganz alltägliche Situationen aushalten zu können. Uns hat es sehr geholfen, ihn so anzunehmen, wie er ist, nicht besorgt oder enttäuscht zu sein, ihn nicht zu drängen, sondern seine Bedürfnisse zu respektieren, geduldig mit ihm zu sein. So empfindsame Kinder sind ja auch ganz besonders, sie nehmen viel mehr wahr und machen die Welt damit später mal ein bisschen menschlicher. Wir mussten als Eltern lernen, unserem Kind Raum und Zeit zu geben, sich in seinem Tempo in die Welt hinauszuwagen. Spielplatz etc. ist ein guter Platz zum Fördern der Entwicklung, ohne zu Überfordern. Man kann und muss so empfindsame Kinder mE nicht abhärten oder so, die Entwicklung kommt von allein, in seinem individuellen Tempo. Unser Kind hat sogar während der Coronazeit tolle Fortschritte gemacht, einfach durch die Reife. Und was die Kita angeht, vielleicht kann Ihr Sohn erst etwas später und/oder in einem Teilzeitrahmen starten, bis er es besser verträgt. Wir mussten den Start auch mehrmals verschieben, weil unser Zwerg einfach noch nicht so weit war, das fühlt sich nur am Anfang wie ein Scheitern an, rückblickend bin ich stolz, unser Kind nicht auf Teufel komm raus in irgendeinen Zeitplan gepresst zu haben, der ihm nicht entsprach. Viel Mut, Geduld und alles Gute!


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn (27 Monate) wird seit dieser Woche im Waldkindergarten eingewöhnt. Bisher fand "Fremd"betreuung ausschließlich stundenweise durch Großeltern statt und er war auch nicht so häufig mit anderen Kindern in Kontakt.  Die ersten drei Tage waren wir zusammen jeweils für 1-1,5 Stunden dort (ich habe seine 4 Monate a ...

Liebe Frau Henkes,  unser Sohn ist vor wenigen Wochen zwei Jahre alt geworden und wird momentan in einer KITA in einer altersgemischten Gruppe eingewöhnt. Zuvor wurde er von mir zu Hause betreut. Er hat sich zunächst sehr gut auf die KITA eingelassen, war neugierig und hat eine gute Beziehung zu seinem Bezugserzieher aufgebaut. Auch die ersten ...

Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn ist 2 Jahre und 4 Monate alt und geht seit 4 Wochen in den Waldkindergarten (2x 4 Stunden und 2x 6 Stunden). Die Eingewöhnung lief gut und ist eigentlich schon abgeschlossen. Er weint mittlerweile morgens nicht mehr beim Abschied und die Rückmeldungen der Erzieherinnen sind durchweg positiv, ab und zu weint e ...

Guten Morgen, wir haben im Mai mit der Eingewöhnung meiner 2,5 Jährigen Tochter im Kindergarten gestartet die leider nach 4 Wochen wieder abgebrochen wurde. Sie ist ein sehr willensstarkes, gefühlsstarkes und sensibles Kind. Sie hat schon sehr früh laufen gelernt und ist mit dem Kopf auch schon weit voraus aber an ihrem Sozialverhalten scheiter ...

Hallo Frau Henkes,  ich habe etwas auf dem Herzen, das meine Tochter, 14 Monate, betrifft. Wir starten in einem Monat mit der Eingewöhnung in eine Kita. Ca. 6 Wochen später muss ich wieder arbeiten gehen. Sie ist zwar schon immer auch sehr an anderen Menschen und vor allem älteren Kindern interessiert, entdeckungsfreudig, weit in der motorische ...

Guten Morgen, ich hatte bereits immer mal wieder die Angst, dass meine Tochter eine unsichere-vermeidende Bindung hat. Ich habe sie zwar nie schreien lassen, sie schläft bei uns im Zimmer und natürlich auch immer alle Bedürfnisse gestillt, aber ich weiß, dass sie oft auch mehr Aufmerksamkeit beim Spielen hätte bekommen müssen (wobei ich mich na ...

Hallo Frau Henkes,  Meine Tochter ist 20 Monate alt, und seit zwei Wochen befinden wir uns in der Kita-Eingewöhnung. Sie ist sehr gerne dort, interessiert sich für die anderen Kinder und nimmt auch Kontakt zu den Erzieherinnen auf – besonders zu einer von ihnen. Allerdings fällt ihr die Trennung von mir noch schwer: Sobald ich ihr sage, dass ...

Sehr geehrte Frau Henkes, unsere Tochter (2 Jahre 2 Monate alt) war an ihrem ersten Kita-Tag am 15.9. Feuer und Flamme. Auch am zweiten Tag spielte sie mit Freude und ließ sich auf die Erzieherinnen ein. Das neue, skandinavische Eingewöhnungsmodell, das dieses Jahr erstmalig in der Kita getestet wird, sah vor, dass ich die ersten beiden Tage im ...

Sehr geehrte Frau Henkes, unser Sohn (18 Monate) befindet sich seit dem 01.10. in der Eingewöhnung. Es handelt sich um eine kleine Einrichtung mit derzeit 6 Kindern und 2 Erzieherinnen. Künftig soll L. dort von Mo bis Do 8.15 bis 12.30 Uhr bleiben (Mittagschlaf wird zuhause gemacht). Bereits am ersten Tag hatte er wirklich Spaß und ist nach ...

Sehr geehrte Frau Henkes, Vielen herzlichen Dank für Ihre informative Rückmeldung zu meiner Frage vom 20.10.  Seither wird die Situation immer schwieriger. Am Montag musste ich meinen Sohn bereits nach einer halben Stunde abholen, weil er immer wieder geweint hat. Er war fix und fertig als ich ankam. Am darauffolgenden Tag meinte die Erziehe ...