Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Eingewöhnung

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Eingewöhnung

Sonja75

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Sehr geehrter Herr Dr. Posth, meine Tochter (2,5) ist bisher ein sicher gebundenes, fröhliches Kind. LL gut, obwohl Vater lange Arbeitszeiten. Nun haben wir sie vor 4 Wochen in der Krippe "eingewöhnt". § Erzieherinnen auf 15 Kinder, also grenzwertig. Da ich krankheitsbedingt ausfiel, ist mein Mann eingesprungen. Tochter wollte bereits nach 2 Tagen allein bleiben, hat sehr großen Selbständigkeitsdrang. Nach einer Woche wollte sie mal im Kindergarten schlafen. Ich hab zugestimmt, obwohl ich es zu früh fand, aber sie war sehr stolz und hat es toll geschafft. Dann hatte sie vor zwei Wochen einen Unfall im Kiga mit genähter Platzwunde, hat eine Woche ausgesetzt. Nun will sie gar nicht mehr hin, lehnt aber auch zu Hause ihren Vater ab, klammert sehr bei mir. Wie sollen wir vorgehen? Soll ich mit ihr nochmal eine richtige Eingewöhnung mit sanfter Ablösung versuchen? Oder ihr eine Pause gewähren? Ich bin in Elternzeit mit dem 3 Kind (10 Mon.) zu Hause.


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, was Ihre Tochter im Moment durchlebt, ist eine klassische Regression (s. gezielter Suchlauf). Dazu kommt, dass sie durch den Verletzungsunfall Angst vor dem Ort bekommen hat, wo es passiert ist. Diesen Ort will sie vermeiden. Mit Regressionen geht man am besten so um, dass man die Rückzugshandlungen und das Zurückschrauben der Selbstständigkeitsentwicklung akzeptiert und als Mutter so reagiert, wie man es auch mit dem Kind auf gleicher Entwicklungsstufe getan hat. Da die Mutter für die Bindung steht und die Regression fast immer Bindungsanteile einfordert, ist also die Mutter gefragt. Der Vater wird für diese Zeit außen vor gelassen. Ist der innere Konflikt überstanden, kehrt das Kind zumeist ganz von alleine zuseinem alten Entwicklungsstand zurück. Wie lange das dauert, ist schwer vorauszusagen. Das spielen viele individuelle Faktoren mit ein Rolle. Es kann durchaus mehrere Wochen dauern. Den Ort der Vermeidung muss man aber zusammen mit seinem Kind zurückerobern. Das kann man auch schon im Rahmen der Regression versuchen. Man darf aber nicht darauf beharren, wenn das Kind noch nicht will. Alleine wird es das Kind ohnehin nicht schaffen. Sie werden also noch einmal eine verkürzte sanfte Ablösung durchführen müssen. Viele Grüße


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