Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Bindung an Papa, Teil II

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

zur Vita

Frage: Bindung an Papa, Teil II

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

...Sollen wir nun darauf beharren, dass sie bei Papa einschläft, obwohl ich im Wohnzimmer bin und eigentlich kommen könnte (u. mir dies auch eigentlich nichts ausmacht), auch wenn Tränen fließen? Oder wäre das für eine festere Bindung an meinen Mann auch nicht dienlich (der Tränen und des Zwanges wegen)? Wie sollen wir vorgehen, damit mein Mann ein bißchen mehr in die Erziehung / den Alltag mit eingebunden werden kann, um eine verbesserte Loslösung von mir und eine besser Bindung an meinen Mann zu erreichen??? Ich bin mir nämlich leider sicher, dass es bei einem "Aufgabenwechsel" (d.h. Mama kümmert sich nciht mehr um Alles alleine, sondern Papa hat jetzt mehr Zeit und teilt die Aufgaben nun mit Mama) Tränen und Zorn geben wird. Danke für ihre Hilfe!!!


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

Beitrag melden

Hallo, das, was Sie schildern, ist ja nicht ungewöhnlich in den Familien. Ich möchte fast sagen, es ist das Übliche. Die primäre Bindung an die Mutter dominiert die Losösung, weil der Vater oder eine ihn im Ersatz vertretende Person eben nur z.T. ausreichend verfügbar ist, und vom Kind dann nicht als Beschleunigung in die Selbständigkeit empfunden wird, sondern als Mutterersatz. Und dann stellt sich genau die Konstellation ein, die Sie schildern. Erzwingen kann man die Korrektur aber nicht! Denn damit setzt man bei unsicherer Loslösung auch noch die sichere primäre Bindung auf den Prüfstand. Also entweder zieht der Vater sein Kind noch stärker an sich, in dem er wichtige pflegerische Aufgaben übernimmt, viel auch alleine mit dem Kind unternimmt oder andere wichtige Entscheidungen trifft, die das Kind als ihm zugehörig empfindet; Oder man beläßt es so und versucht als Mutter mit der Zeit eine sanfte Ablösung z.B. aus solchen Zwängen wie abends neben dem Kind zum Einschlafen liegen. Mit 4 jahren sollte ein Kind, sagen wir selbständig genug sein, seine Gefühle beim Einschlafen zu regulieren und die Eltern nur noch im Rufkontakt oder durch den offenen Türspalt zu brauchen. Viele Grüße


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Unsere Tochter (3 1/2 Jahre)mag ihren Papa sehr, bzw. sagt, dass sie ihn lieb hat, aber sie sagt auch, dass sie Mama ein bißchen lieber hat. Sie ist ziemlich auf mich fixiert. Es ist kein Problem, wenn ich sie mit ihrem Vater ein paar Stunden alleine lasse. Dann lesen sie gemütlich zusammen Bücher oder machen jede Menge Quatsch. Aber letztendlich ...

Sehr geehrte Frau Henkes,   haben Sie vielen Dank für Ihre Beantwortung der Fragen in diesem Forum.   Nun zu meiner Frage: Meine Tochter ist 9 Monate alt und sehr häufig ein quengeliges Baby. Sie ist sehr auf mich bezogen und hat mal mehr, mal weniger starke Phasen des Fremdelns. Leider gibt es nunmal auch Momente, in denen sie vom ...

Liebe Frau Henkes Vielen Dank für Ihre Arbeit in diesem Forum. Mich beschäftigt schon länger etwas, mal mehr, mal weniger.  Unsere Tochter ist 12 Monate alt und die ersten 10 Monate war ich Vollzeit mit ihr zu Hause. Sie ist ein total fröhliches Kind, schläft gut, isst gut (und nahezu alles) und läuft seitdem sie 10 Monate alt ist. Ein rich ...

Guten Tag, momentan befindet sich meine Tochter (21. Monate)  in der Eingewöhnung (Berliner Modell). Die ersten beiden Tage hat sie sich quasi direkt auf die Erzieherinnen eingelassen und eine Stunde gespielt+ sich nicht für mich interessiert (auch nicht wirklich geschaut); am Ende konnte ich sie zumindest ohne Protest nehmen und gehen. Am d ...

Liebe Frau Henkes, ich betreue mein Baby aktuell in Elternzeit zuhause, muss aber für 2 Monate wieder Vollzeit arbeiten gehen, wenn unsere Tochter 1 Jahr alt wird. In diesen 2 Monaten übernimmt mein Mann die Betreuung zuhause(er ist derzeit voll berufstätig, aber kümmert sich sonst viel um unsere Tochter) und danach nehme ich wieder Elternzeit. We ...

Guten Tag,   ich hatte eine schwere Schwangerschaft, viele fachzentren immer wieder die Aussage alles sei topp obwohl ich spürte dass es das nicht ist. Letztlich kam meine Tochter /unterversorgt zur welt.  Es war eine schwere Zeit und es gibt keine einzige schöner Erinnerung für mich an diese Zeit… nach der geburt gings ähnlich weiter die ...

Liebe Frau Henkes, ich bin aktuell in der 37. SSW mit unserem zweiten Kind. Unsere Tochter ist knapp 2,5 Jahre alt. Seit einigen Wochen hat sie eine extrem ausgeprägte Papa Phase. Sie hatte das immer mal wieder und ich weiß, dass das normal und nichts Schlimmes ist, aber dieses Mal ist es für mich emotional nicht so einfach, da sie mich extrem ...

Guten Morgen,  unsere Tochter ist jetzt knapp 22 Monate alt.  Seit ca. 3 Wochen haben wir jedoch das 2 Probleme. Es ist eigentlich nichts passiert was das erklären könnte...Zum einen hat sie plötzlich wieder enorme Trennungsängste entwickelt...wenn ich irgendwohin gehe fängt sie sofort an zu schreien. Tagsüber ist's okay wenn sie beim Papa ode ...

Guten Abend,  mein Kind ist seit heute in der Eingewöhnung im Kindergarten. Es sieht jetzt schon so aus, dass ich als Mama Morgen ihn bereits an der Tür abgegben kann. Er kennt die Einrichtung, weil er schon in der Krippe dort war und bereits seit Wochen in der Gruppe hospiziert. Bereits in der Eingewöhnung in der Krippe hat er sehr schnell Ver ...

Mein Kind wird bald 1 Jahr alt und seit einigen Tagen lässt es sich nur vom Papa beruhigen. Mein Partner ist die primäre Bezugsperson und deshalb fand ich es normal, dass die beiden enger sind. Ich konnte mein Kind aber trotzdem immer trösten, beruhigen, ins Bett bringen ... Seit ca. 1 1/2 Wochen geht das nicht mehr und es schreit so lange, bis ...