Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Bezug zu kleinem Geschwisterchen

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Bezug zu kleinem Geschwisterchen

Regen100

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Guten Tag, ich habe zwei Kinder. Ein fast dreijähriges Kind und ein halbjähriges Baby. Das Baby ist total begeistert vom älteren Kind. Es beobachtet es begeistert und kichert, wenn es beispielsweise springt. Es sucht auch den körperlichen Kontakt zum älteren Kind, welches das aber ablehnt und das Händchen weg schubst. Das ältere Kind mag das Baby und verletzt es auch nicht, allerdings möchte es nicht mit ihm interagieren. Nur ab und zu spielt es verstecken mit dem Baby. Das passiert aber selten. Auch beim Doktorspielen oder Haare bürsten akzeptiert es das Baby. Ich stille das Baby voll und bis zur Geburt des Babys wurde auch es gestillt. Einige Wochen nach der Geburt hatte das ältere Kind eine Erkältung und ich ließ es nicht an die Brust. Seitdem möchte es nicht mehr gestillt werden, jedoch das " Busi streicheln". Das darf es auch. Meist beim Einschlafen, bei Müdigkeit oder Verletzungen. Wenn ein Busen vom Baby besetzt ist, dann gibt es Tränen. Meistens wechsle ich die Brust mit dem Baby und es ist wieder alles in Ordnung. In letzter Zeit möchte das Kind sehr oft Busi streicheln. Heute legte es seinen Kopf an meinen Busen und sagte: "Hab ich vermisst". Trinken möchte es aber nicht. Anscheindend vermisst mein älteres Kind die Nähe zu mir. Nun meine Frage: Was kann ich tun, damit das ältere Kind mit dem Baby mehr interagiert und die Eifersucht etwas weniger wird?  Ist es normal, dass Kinder den Busen streicheln bzw. damit spielen wollen und wie lange dauert dieser Prozess meistens? Ich betreue beide Kinder zuhause. Danke für eine Antwort.


Ingrid Henkes

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GutenTag, Sie müssen nichts tun, um Eifersucht zu mildern. Ihr älteres Kind ist freundlich zu dem jüngeren. Das Baby ist jedoch noch kein Spielpartner für ein dreijähriges Kind, das schon längst andere Interessen hat. Das Dreijährige ist gleichzeitig noch zu jung, um sich um das Baby zu kümmern und auf dessen Babybedürfnisse einzugehen. Das sollte es auch nicht müssen. Das gemeinsame Spielen wird sich mit zunehmender Sprach- und Motorikentwicklung des jüngeren Kindes ergeben. Für Ihr älteres Kind ist es wichtig, dass es genügend Aufmerksamkeit bekommt, um sich von Ihnen gesehen zu fühlen. Dazu gehört bei Dreijährigen auch noch viel körperliche Nähe, wenn sie diese möchten. Mit der Sicherheit, dass Sie das ältere Kind genauso lieben wie bisher, kann es Rivalität bewältigen. Für abgestillte Kinder besteht sicher weiter das Bedürfnis über die mütterliche Brust zu verfügen. Sie müssen diese jedoch nicht mehr zur Verfügung stellen. So kann ein dreijähriges Kind lernen, dass die Brust der Mutter gehört. Da die Brust zur Ernährung nicht mehr nötig ist, kann das Kind nicht mehr darüber verfügen. Solche Prozesse helfen Kindern, sich aus der engen Abhängigkeit der allerersten Zeit zunehmend zu lösen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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