Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Schlafstörungen und Verhalten nach Geburt Geschwisterchen

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Schlafstörungen und Verhalten nach Geburt Geschwisterchen

Elli-Sp

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Guten Tag Frau Henkes, ich würde gerne Ihre Experten-Meinung zum Verhalten meines Sohnes, diesen Monat 2 Jahre alt geworden, einholen. Vor 6 Wochen wurde seine kleine Schwester geboren, die leider viel und laut weint. Seitdem kann er nur schlecht einschlafen, im Schnitt dauert es ca. 1,5 h. Er ist müde, versucht aber krampfhaft sich wach zu halten, teilweise artet es in Heulen aus, weil er aus dem Zimmer/Spielen will. Auch wenn wir später ins Bett gehen, macht das keinen Unterschied. Außerdem wacht er mitunter nachts bitterlich heulend und schreiend auf und ruft nach Mama (gab es vorher nicht). Auch tagsüber hat er jetzt oft schlimme Wutanfälle und weint/schreit, wenn ihm etwas nicht passt. Das kann sich dann auch ziehen, denn er ist kaum zu beruhigen. Außerdem kratzt er sich oft am Hals, Nacken und Bauch, manchmal sogar bis es leicht blutig ist. Wir machen uns wirklich Sorgen, dass er alles nicht verkraftet und fragen uns, was wir unternehmen können, damit es ihm wieder gut geht. Ich freue mich auf Ihre Einschätzung, vielen Dank schon einmal.


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Ihr Sohn befindet sich in einer heftigen Krise, die durch die Geburt der Schwester ausgelöst wurde. Er hat seinen Einzelkindstatus verloren und befindet sich in starker Rivalität zur Schwester. Unbewusst befürchtet er, dass Sie jetzt Ihre Liebe, die Sie vorher ihm geschenkt haben, nur noch der Schwester schenken, er überflüssig werden könnte. Das führt häufig zu Wutanfällen, weil ein Zweijähriger mit dieser komplizierten Gefühlslage noch nicht umgehen kann. Auch Zweijährige können bereits versuchen, die als bedrohlich erlebte Situation durch eine verstärkte Kontrolle im Blick zu behalten. Das könnte die Ursache dafür sein, dass Ihr Sohn zur Zeit nicht mehr gut einschläft. Zeigen Sie Ihrem Sohn oft, dass Sie ihn lieben, wie vor der Geburt der Schwester. Schaffen Sie viele Anlässe, in denen Ihr Sohn sein Selbstwertgefühl entwickeln kann und erlebt, wie großartig Sie ihn finden. So kann es genügen, wenn Ihr Sohn Ihnen zur Hand gehen darf und Sie seine Mitarbeit loben. Ihr Sohn benötigt aufgrund der aktuellen Veränderungen viel Aufmerksamkeit von Ihnen. Vermitteln Sie ihm, dass Sie verstehen, dass die neue Familiensituation für ihn nicht leicht zu akzeptieren ist und ihn ängstigt oder wütend macht. Bestärken Sie ihn darin, dass Sie alles dafür tun, damit Sie sich alle vier miteinander wohlfühlen. In dieser Lebenssituation hilft neben der einfühlsamen Begleitung der Eltern auch die Zeit. Allmählich wird Ihr Sohn spüren, dass die Anwesenheit der Schwester in der Familie nicht zu den von ihm unbewusst befürchteten Verlusten führt. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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