Susan1312
Guten Abend Frau Henkes, heute habe ich als Vater eine Frage an Sie. Ich habe das Gefühl das meine Frau anhänglicher ist als meine Tochter 27 Mo. Sie setzt ihr keinerlei Grenzen und lässt sie nichts aushalten. Z.b. will unsere Tochter ständig von ihr getragen werden und sagt dann Arm. Meine Frau sagt nein und nachdem meine Tochter nochmal Arm gesagt hat, gibt sie nach und schleppt sie wieder rum. Meine Frau kann nicht auf Toilette ohne das unsere Tochter an der Tür steht und nach ihr schreit, so dass sie meine Frau mitnimmt und unsere Tochter nicht mal kurz weinen lässt. Meine Frau redet immer von Bindung und Urvertrauen und das sich alles legt wenn unsere Tochter älter wird. Aber ich hab das Gefühl dass meine Frau der Auslöser für dieses Verhalten ist. Wie schätzen sie die Situation ein? Was kann ich den als Vater tun?
Guten Tag, als Vater und Ehemann können Sie am sinnvollsten das Gespräch mit Ihrer Frau suchen. In der Kindererziehung gibt es selten nur eine Wahrheit. Ihre Eindrücke sollten also sicherlich in Ihren gemeinsamen Überlegungen, wie Sie mit Ihrer Tochter umgehen wollen, gleichberechtigte Berücksichtigung finden. Für Ihre Tochter wäre es jedoch vermutlich nicht hilfreich, wenn es zwischen Ihnen und Ihrer Frau zu einem Wettstreit darüber käme, wer am angemessensten mit Ihrer Tochter umgeht. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Kinder mit ca. zwei Jahren in der sogenannten Trotzphase sind. Das ist eine Zeit, in der Kinder sich erstmals selbst behaupten wollen und probieren, ihren Willen durchzusetzen. Das ist entwicklungspsychologisch völlig in Ordnung und die Kinder sollten auch immer mal ihren Willen durchsetzen können. Diese Erfahrung brauchen sie. Sie müssen aber auch lernen, sich mit dem Nein abzufinden. Das ist nicht leicht, wenn man gerade erst lernt, wie wirkmächtig der eigene Wille ist. Es ist aber unbedingt notwendig, weil kleine Kinder im Grunde wissen, dass sie nicht bestimmen können sondern dazu nur die Eltern in der Lage sind. Das verstärkt das Gefühl der Kinder, von den Eltern geschützt zu sein. Bindung entwickelt sich über die Erfahrung des Kindes, dass seine Bedürfnisse - zunächst ganz überlebenswichtige - von den Eltern von Anfang an gut berücksichtigt und erfüllt werden. Das muss aber nicht genauso weiter gehen. Jeder Enwicklungsschritt erfordert etwas Anderes in der Beziehung zwischen Eltern und Kind. Mit ca. zwei Jahren geht es eben eher um Grenzen. Zur Förderung des Urvertrauens ist es für das Kind jetzt wichtig zu erleben, dass die Eltern wissen, was richtig und zu tun ist. Daher kann es sich ihnen vertrauensvoll überlassen. Dazu gehört mit zwei Jahren auch die Erfahrung einer Grenze, die Eltern setzen. Das kann für Eltern eine anstrengende Zeit sein, weil die Kinder ja erst lernen müssen, die Grenze zu akzeptieren und sich dem ganz schön hartnäckig widersetzen können. Allein das Älterwerden hilft nicht, um bestimmte Verhaltensweisen abzulegen. Es geht viel mehr um Entwicklung und die wird immer - wie beschrieben - auch beeinflusst vom Verhalten und den Einstellungen der Eltern. Ich wünsche ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Ähnliche Fragen
Hallo Herr Posth! Die Mutter von meiner Nichte hat alle ärztlichen Untersuchungen gemacht, Blutabnahme,Harntest,... hat alles gepasst. Ich weiß echt nicht warum sie nicht zunehmen will, ich weiß auch nicht ob dass seelisch oder psychisch davon abhängt. Nur da ist wieder das dass sie bei mir isst und zu hause nicht. Sie hat auch total schmusebedarf ...
Sehr geehrter Hr Dr. Posth! Meine Tochter (im August 2 J. alt) wurde nie schreien gelassen, war ein echter 24-Std. Tragling, schläft mit mir zus. im Bett, gestillt. Ich gehe seit 9 Monaten 2x monatlich für 5 Std. arbeiten (sie gaben mir hier bereits Rat) u. gebe sie in dieser Zeit zu meinen Eltern. Vater kann sich zur Zeit aus gesundheitl. u. auch ...
Hallo, während ich den ganzen Tag mit unserem Kind zusammen bin, kommt sein Papa arbeitsbedingt nur abends nach Hause, an manchen Tagen sieht er sein Kind gar nicht. Wenn er da ist überlasse ich ihm dann das Zubettbringen.Ich sage dann Gute Nacht und verlasse das Zimmer, Papa bleibt noch. Das geht ohne Probleme. Als ich jetzt unser Kind wieder ins ...
Hallo, Finn ist nun 8 Monate und fremdelt nicht.. er bleibt überall und geht zu jedem auf dem Arm.. das einzigste was er macht er guckt manchmal Leute erst skeptisch an, aber das dauert nur kurze Zeit und dann lacht er sie auch an. Er war nun 2 mal bei meiner Schwiegermama alleine für 1,5 Std und es scheint so als hätte er mich nicht vermisst. Er ...
S.g. Dr.! Unser Sohn (Einzelkind, 18 M.) würde mit jedem (auch ihm unbekannten Menschen) mitgehen. Spricht ihn eine für ihn fremde Person an und sagt: „Komm mit, ich zeige dir etwas“ geht er einfach so mit, ohne sich nach mir oder meinem Mann umzudrehen. Unser Sohn ist ziemlich angstfrei und draufgängerisch, war immer schon kontaktfreudig. Ist ...
Hallo Dr. Posth, vielen Dank für Antwort auf letzte Frage (http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/beitrag.htm?id=46342&suche=montibaer&seite=1#start). Das hat uns geholfen, wieder einen entspannten Umgang mit dem Essen zu finden. Heute möchte ich wissen, was es zu bedeuten hat, dass unser Sohn mich immer mit Liebesbekundungen überhäuft und oft d ...
Sehr geehrter Dr. Post, bei meiner Tochter (11,5 Mo; noch teils gestillt; Familienbett; läuft seit dem 10. Mo) hat sich in den letzten Wochen die Anhänglichkeit verstärkt. Ich habe sie bisher alleine betreut. Berufl. bedingt hat sie ihren Vater tägl. nur kurz gesehen. Nun hat auch mein Mann 4 Mon. Elternzeit mit mir zusammen. 6 Wo sind nun vergan ...
Schönen guten Morgen!I Ich denke wir sind ein intakte und auch liebevolle Familie, hin und wieder auch Streit, aber Konflikte werden offen ausget.. Ein Sache macht mir Gedanken: Unsere Kinder spielen zwar miteinander, oft gibt es aber auch Streit, was ich jetzt nciht so schlimm sehe, aber ich habe nicht das Gefühl das da zwischen den Kindern ein Ve ...
Guten Tag, Seit ca 5 Jahren fühlt sich meine große Tochter (10) von mir vernachlässigt und sagt Sachen wie "ich weiß nicht ob du mich lieb hast" oder "ich hab Papa mehr lieb". Sie lebt seit 1 Jahr auch bei ihrem Papa. bei mir jedes 2. WE und und Ferien. Ich habe die Papa-Tochter-Beziehung immer sehr unterstützt. Ich war seit Baby be ...
Guten Tag, mein Sohn ist mittlerweile 3,5 Jahre alt und ein aufgewecktes Kind. Meine Eltern wohnen etwas weiter weg. Die Eltern von meinem Mann sind 3 Strassen von uns entfernt. Sie lieben unseren kleinen (was sich sehr schön anhört) jedoch ist die liebe so groß, dass alles und jedes was sich mein Kind zu haben und machen wünscht von Oma ...
Die letzten 10 Beiträge
- 5jährige traut sich nicht mehr alleine zu bleiben
- Eigenwillig
- Wie auf Beschimpfungen reagieren?
- Schlafverhalten Kind 3J.
- Baby 11 Monate nur bezgl. Mama extrem anhänglich und quengelig
- Verdacht auf Lügen im Bezug auf Missbrauch
- Fehlendes Selbstbewusstsein und sehr sensibel
- Kind ist im Verhalten verändert
- Zehenspitzengang
- Kind 3 Jahre Sprachentwicklung/Erziehung/hört oft nicht richtig zu