JuLeMama
Hallo, Ich wurde mehrfach angesprochen wegen meinem Sohn (11 Jahre, 6. Klasse Gymnasium). Hier ein paar Stichpunkte: - enormer Wissendrang, merkt sich alles sofort - musste in der Grundschule nie lernen und kann es daher auch jetzt nicht - in der Grundschule hat er während des Unterrichts immer irgendwelche Türme gebaut, war aber immer voll bei der Sache und hat trotzdem immer sehr gute Wortbeiträge geleistet - große Probleme mit Ordnung (auch der Schulsachen) - langweilt sich in vielen Fächern, ist aber von den Noten her im Durchschnitt zwischen 2 und 3 - nutzt nie sein gesamtes Potenzial, er kommt ja irgendwie durch. Er würde nie Zusstzaufgaben machen, wenn er früher fertig wäre. - spielt nicht soviel mit anderen Kinder, da er es als langweilig empfindet, was diese spielen - liest für sein Leben gerne und liebt Dokumentation Wir wurden jetzt schon oft von den Lehrern angesprochen, die wegen seiner Unordnung verzweifeln und das nicht einordnen können. Andere sprechen mich oft an, eine Hochbegabung testen zu lassen. Obwohl ich ihn da nicht sehe. Seine Leistungen sind ja "nur" Durchschnitt. Was unser aber völlig genügt. Wir wollen nicht unbedingt bessere Noten, er soll zufrieden sein. Er wird auch im sprachlichen nie so gut sein wie in den Naturwissenschaft (was ihm sehr liegt). Und das ist völlig ok so. Was würden Sie empfehlen? Vielen Dank
Guten Tag, Ihr Schreiben liest sich so, als wollten Sie Ihrem Sohn eine ganz "normale" Kindheit gönnen und das ist viel wert. Wenn Ihr Sohn mit seinem Leben zufrieden ist, können Sie das meines Erachtens so lassen. Anders sähe es aus, wenn Ihr Sohn sehr unzufrieden wäre und sich ständig unterfordert fühlte. Es gilt auch zu überlegen, was eine diagnostizierte Hochbegabung Ihrem Sohn nützen würde. Würde er dann mehr leisten wollen? Früher Abitur machen wollen? Dann sind diese Jugendlichen zwar schon früh an der Uni, befinden sich aber plötzlich unter jungen Erwachsenen, die kein Interesse an Ihnen haben. Da entsteht häufig eine soziale Vereinsamung. Bereits die Anmeldung zu einer Testung kann zu einer Änderung der Selbstwahrnehmung eines Kindes führen. So höre ich von Schülern, die nach der Testung sehr enttäuscht von sich sind, weil sie zwar sehr gut begabt aber eben nicht hochbegabt sind. Sie können sich dann über die sehr gute Begabung gar nicht mehr freuen. Was sagt denn Ihr Sohn selber dazu? Möchte er diese Diagnostik? Ansonsten können Sie sich sicher unverbindlich bei einem Zentrum für Hochbegabung beraten lassen. Den verzweifelten Lehrern wird es nicht helfen, aber Unordentlichkeit ist kein Indiz für Hochbegabung, auch wenn man das von Albert Einstein immer so hört. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
weekend
Als jemand, der sich in Deinem Beitrag ziemlich wiederfindet, wäre meine Empfehlung: Lass es. Ich wusste immer, dass mir Dinge leichter fallen als anderen, dass ich tatsächlich hochbegabt bin, habe ich dann irgendwann mit 30 oder so mal testen lassen. Ich musste auch nie lernen, hatte nen soliden Zweierschnitt, war stinkefaul und ziemlich zufrieden. Hochbegabte müssen keine Spitzenleistungen in der Schule bringen, im Gegenteil, es gibt da alles - die Einserschüler, die Durchschnittlichen und die "Underachiever", die nur 4er schreiben. Schulleistungen sind da kein Indikator. Rückblickend betrachtet hätte ich vermutlich alle Entscheidungen (Berufswahl usw.) genauso getroffen, auch wenn ich es früher gewusst hätte. Vielleicht hätte ich mir in manchen Bereichen etwas mehr zugetraut (ich war in Naturwissenschaften fast nur gut, wenn wir Frauen als Lehrer hatten, rückblickend lag es meines Erachtens an den männlichen Lehrern, die Mädels nix zugetraut haben), aber mehr auch nicht. Was haben die Lehrer davon, wenn Dein Sohn den Stempel "Hochbegabung" hat? Ordentlicher wird er davon nicht und zurechtkommen müssen sie damit dann trotzdem. Solange Dein Sohn zufrieden ist und die Schule so für ihn funktioniert (er also zumindest durchschnittliche Leistungen erbringt), ist doch alles bestens. Der Ehrgeiz kommt ggf. irgendwann mit dem Berufswunsch, wenn ihm klar wird, dass er für bestimmte Studiengänge einen NC schaffen muss. ;-)
Damabru
Wir haben auch "so einen" Sohn und ließen ihn bereits in der Grundschule auf Anraten der Lehrer testen. Er ist hochbegabt. Uns hat das dabei geholfen, das richtige Gymnasium auszusuchen - wer geht jetzt in die fünfte Klasse eines Gymnasiums mit einem hochbegabtenzug. Wenn es diese Option nicht gegeben hätte, hätten wir vermutlich nicht getestet. Um dort aufgenommen zu werden muss man testen, Schulnoten aus der Grundschule spielen dabei keine Rolle. Wir haben ihm aber nicht gesagt, wie hoch sein Wert genau ist. Alles gute.
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