Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Anhänglichkeit

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Anhänglichkeit

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Sehr geehrter Dr. Posth, mein Sohn (2,5 Jahre) verhält sich in letzter Zeit recht merkwürdig. Zu mir (Mutter) ist er überschwenglich lieb und tut alles, um mir zu gefallen. Er will mir alles recht machen, möchte den ganzen Tag beschmust werden, läßt sich nur noch von mir wickeln usw. Zu seinem Vater, der sich genausoviel um ihn kümmert, ist er total garstig, er wird bockig und versucht, ihn als "Konkurrenten" auszuschalten. Ist das ein normales Verhalten (er ist für sein Alter ausgesprochen weit, der Kinderarzt hat bei ihm bereits eine Hochbegabung festgestellt)? Ist das die ödipale Phase? Vielen Dank für Ihre Antwort! Bianca


Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Bianca, ja es klingt tatsächlich nach Ödipuskomplex, aber das ist eine heute nicht mehr ohne weiteres haltbare Freud`sche Vorstellung im Rahmen der Psychoanalyse. Ich vermute eher, daß es ein Problem mit dem Vater gibt. Welches, das kann ich nicht sagen. Durch Verunsicherung in der triadischen Bindung, d.h. Vater-Mutter-Kind besinnt ihr Sohn sich wieder zurück auf die mütterliche Beziehung, aus der er sich auch mit Hilfe des Vaters gerade zu lösen im Begriff ist. Solche Phänomene findet man als "Entwicklungsknick" nicht selten und man muß darüber spekulieren, ob sie nicht ganz normal sind. Mit Hochbegabung hat das sicher nichts zu tun. Der Vater sollte sich geduldig bereit halten für einen neuerlichen Ablösungsschritt. Auf keinen Fall sollte er sich "beleidigt" abwenden oder zurückziehen. Die Mutter sollte den Vorgang akzeptieren, aber nicht zu erneuten Bindungsbestrebungen "ausnutzen", denn das Kind will sich ja lösen und "autonom" werden. Dieser Ratschlag in der gebotenen Kürze.


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