Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Angst vor Geistern

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Angst vor Geistern

Raketeknete

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Hallo,   Mein Sohn 4 Jahre, hat seit ein paar Wochen Angst vor Geistern und Monster. Monster sind mittlerweile kein Thema mehr aber Geister ,die Angst davor wird immer schlimmer und ich mache mir mittlerweile Gedanken. In der Kita fing ich er zwischendrin an zu weinen und die Erzieher wussten nicht was los war , da er es nicht erzählen wollte, mir erzählte er dann immer das er Angst vor einem Geist habe. Und ist er wegen einem beinbruch schon einige Zeit Zuhause und hier ist es gefühlt besonders schlimm. Wenn er im Zimmer allein spielt oder allgemein in einem Raum allein ist , verfällt er in richtige Panik... Wenn das Licht kurz flackert, die toniebox ausgeht , die Nachbarn Geräusche machen ,alles versetzt ihn in Angst ,er fängt an nach mir zu schreien, so voller Angst. Manchmal sagt er auch ,das er seinen Namen gehört hat oder die Stimme seiner Schwester , die zu dem Zeitpunkt aber in der Schule ist. Sobald er merkt das ich kurz in einen anderen Raum gehen möchte fängt er schon an zu rufen , das ich ihn nicht alleine lassen soll. Mit Musik an , geht es zeitweise. Ich fragte ihn auch speziell, vor was für einen Geist er den Angst habe , dazu sagt er " vor dem Geist von hinten .. " Also ein Geist der hinter ihm sein könnte. Ich fragte auch noch warum er vor dem Geist so Angst hat , was er denn mache , dazu sagt er "Haare Ziehen, in Ohren kneifen ,piecksen usw ."  Ich fragte auch ob das  schonmal passiert wäre und er ihn denn gesehen hätte , beides verneinte er.  Es ist eben bloß" die angst davor. Zudem hat er auch oft Alpträume vor Geistern. Wir hatten uns schon ein Geister/Monster Spray gemacht , das half zumindest gegen die Monstern. Wir hatten schon einige Gespräche, ich habe erklärt das es an sich keine Geister gibt und er auch keine Angst haben müsse aber ich nehme ihn auch ernst in seinen Gedanken, wenn er mit mir darüber spricht, ich tue ihn nicht ab als ob er einfach "übertreibt" . Es jetzt mache ich mir Gedanken, ich weiß das so eine Phase in dem alter normal ist aber ist sie bei ihm ,in dem Ausmaß noch normal ? Wie kann ich ihm helfen und was kann ich tun und ihn unterstütze?  


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Sie haben völlig recht. Solche Ängste sind in dem Alter ganz normal. Kinder verschieben reale Ängste vor allen möglichen Gefahren und Bedrohungen, denen sie sich noch nicht gewachsen fühlen, auf Phantasiegestalten. Es ist also richtig, dass Sie Ihren Sohn und seine Ängste ernst nehmen. Die Stärke der Ängste kann bei jedem Kind unterschiedlich ausgeprägt sein. Die Ängste Ihres Sohnes sind derzeit vermutlich so heftig, weil er durch seinen Beinbruch massiv in seinen Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt ist. Gerade diese Beweglichkeit ist eine Stärke, die Kindern in diesem Alter Sicherheit gibt. Ihr Sohn könnte zur Zeit  bei Gefahr nicht fliehen. Das wird unbewusst zu starker Verunsicherung und damit Ängsten führen. Daher sucht er aktuell auch wieder verstärkt Ihre Nähe und ist nicht gern allein. Die Idee mit dem Monsterspray ist doch sehr gut. Vielleicht können Sie mit Ihrem Sohn einen (unsichtbaren) Schutzschild gegen Geister entwickeln. Da eignen sich oft Anregungen, die die Kinder schon aus Büchern oder Geschichten kennen. Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Sohn besprechen, dass es Geister nicht gibt. Sie glauben nicht daran und haben auch keinen Angst davor. Trotzdem ist es in dieser Phase sinnvoll, mit den Geistern umzugehen, als gebe es sie doch. Das kann Kinder stärken und Ihnen in der Phantasie ermöglichen, mit den Geistern fertigzuwerden. Da Ihr Sohn weiß, dass Sie nicht an Geister glauben, wäre es hilfreich ihn nicht danach zu fragen, ob er schon mal einen gesehen hat. Dann könnte es sein, dass Sie doch daran glauben und nicht nur über eine Phantasiegestalt mit ihm sprechen. Wenn Ihr Sohn sich in dieser Entwicklungsphase genügend mit seinen Ängsten auseinandergesetzt hat und sie besser integrieren kann, werden die Ängste wieder verschwinden. Ich wünsche ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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