nikamia
Sehe geehrte Frau Dr. Saitner, Unsere vierjährige Tochter (bald fünf) war schon immer ein sehr anhängliches und eher ruhiges Kind. Sie hat lange gebraucht bis sie überhaupt Interesse daran hatte mit anderen Kindern zu spielen. Da war sie dann 3,5 Jahre. Und auch jetzt spielt sie lieber in kleinen Gruppen oder zu zweit, freut sich aber auch sehr darauf mit anderen zu spielen. Sie hat recht früh ziemlich gut gesprochen. Also auch komplexere Sätze angewendet und umschrieben, wenn sie nicht verstanden wurde. Mit Erwachsenen konnte sie immer gut reden, auch wenn sie meist sehr leise und schüchtern war. Teilweise fiel es ihr aber sehr schwer mit anderen Kinder zu kommunizieren, da diese dann auch mal geschubst,gedrängelt, Dinge weggenommen haben. Mit zunehmendem Alter wurde dies besser, da die anderen Kinder natürlich auch mehr geredet haben. Dennoch erscheint sie mir in einer Gruppe von vielen Kindern häufig hilflos und überfordert. In ihrer Kitagruppe sind 22 Kinder im Alter von 4 bis 7 Jahren. Sie ist dort die Jüngste. Einerseits ist es gut, weil die älteren sie etwas mitnehmen und ihr Orientierung geben, andererseits braucht sie das auch. Viele ihrer Freunde kommen dementsprechend jetzt in die Schule. Das macht sie schon seit sechs Wochen traurig. Andere gehen nächstes Jahr zur Schule, sie erst in zwei Jahren. Wir haben ihr gesagt, dass auch andere nette Kinder, die dann mit ihr zur Schule gehen neu in die Gruppe kommen. Generell tut sie sich sehr schwer mit Trennungen, nun geht es seit drei Wochen, dass sie morgens nicht in die Kita möchte und weint und sich an mich klammert. Wir hatten das phasenweise schon häufiger, aber nie so schlimm. Sie darf sich immer ausgiebig mit knuddeln und Küsschen ( wenn gewünscht) von mir verabschieden. Teilweise bekommt ihr kuscheltier ein von mir getragenes Halstuch um. Sie ist fast immer Mittagskind (also nur 3,5 Stunden dort). Von Papa kann sie sich leichter trennen, also hat er teilweise die schwierigen Phasen übernommen. Das gab sich dann immer wieder schnell und sie ging sogar sehr gerne mit morgens drängeln wann es losgeht und länger dort bleiben. Es wechselte immer mal wieder. Diesmal ist es anders, sie hat schon zuhause Angst, nicht erst dort und nichts hilft. Also nahm ich (der Papa auch) sie wieder mit nach Hause. Es soll ihr ja gut gehen, die Kita kein Zwang sein. Die Erzieherinnen finden unser Verhalten inkonsequent und meinen wir würden ihre Arbeit erschweren. Sie sind aber auch der Meinung, dass unsere Tochter uns manipulieren würde. Aber sie geht ja eigentlich gerne und hat wirklich Angst. Sie sagt keiner würde mit ihr spielen wollen. Die Erzieherinnen sagen, das wäre kein Wunder, wenn sie immer weint und dauernd wieder geht. Ich erlebe allerdings dauernd Kinder, die sie fröhlich begrüßen, verabschieden und auch auf dem Spielplatz mit ihr spielen. Kürzlich hatte sie auch eine Geburtstagseinladung. Letzte Woche gab es dann einen Vorfall, der wohl noch mehr kaputt gemacht hat. Unsere Tochter war recht widerwillig, aber freiwillig in den Gruppenraum gegangen. Normalerweise, so wird es uns zumindest immer gesagt, ist sie nach dem ankommen immer fröhlich und hat Spaß. Sie wirkt beim abholen auch auf uns glücklich und zufrieden. Diesmal hat sie aber wohl geweint und wollte nach Hause. Die Erzieherinnen sagten ihr das ginge nicht und haben sie alleine zum beruhigen in einen geöffneten Nebenraum gesetzt. Sie hat wohl nicht die ganze Zeit, aber häufiger an diesem Tag geweint. Ich habe erst nach drei Stunden bei der Abholung davon erfahren. Mein Kind tut mir schrecklich leid und ich bin sauer. Ich habe mehrfach betont, dass ich in einer solchen Situation angerufen werden möchte und mein Kind abholen komme. Die Begründung der Erzieherinnen für ihr handeln, sie sollte nicht lernen, dass sie sich so einfach der Situation entziehen kann. Aber in ihrer Angst wurde sie nicht begleitet und wird auch nicht ernstgenommen. Den Rest der Woche blieb sie zuhause und nun haben wir drei Wochen Schließzeit. Wir wissen nicht wie wir unserer Tochter helfen können. Mit den Erzieherinnen habe ich freundlich gesprochen, aber sie sehen es als unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass unsere Tochter in die Kita geht. Und natürlich möchten wir den Grundstein dafür legen, aber sie müsste dann auch dort angenommen werden. Es ist sehr schwer mit unserer Tochter über ihre Probleme zu reden. Sie igelt sich dann ein oder hält sich die Ohren zu und sagt, dass sie das nicht hören möchte. Ich erfahre nur ab und an ganz nebenbei immer ein paar Kleinigkeiten. Vielleicht haben Sie einen Tipp für uns wie wir mit der Situation umgehen können und unserer Tochter helfen können. Vielen Dank
Guten Tag, problematisch finde ich, dass die Erzieherinnen und Sie nicht an einem Strang ziehen. Die Methode, ein Kind alleine in ein Zimmer zu setzen, weil es aus Kummer weint, ist sehr unglücklich. Gibt es keine Bezugserzieherin, an die sich Ihre Tochter in traurigen Momenten wenden kann? Das ist besser, als wenn Sie Ihre Tochter abholen, da sie ja eh nur bis Mittag bleibt. Es ist natürlich von weitem schwer zu beurteilen und immer eine Frage der Abwägung. Aber das Abholen führt auch dazu, dass Ihre Tochter u. U. häufiger nach Ihnen verlangt. Grundsätzlich ist Ihre Tochter ja gerne zum Kindergarten gegangen. Daran gilt es jetzt anzuknüpfen. Trauen Sie Ihrer Tochter zu, dass sie es schafft. Sprechen Sie mit den Erziehern, damit es ein gemeinsames Konzept der Wiedereingewöhnung in kleinen Schritten erarbeiten. Die Spannungen zwischen Ihnen und den Erziehern (Bezugserziehrin)führen evtl. zu weiterer Verunsicherung bei Ihrer Tochter. Und laden Sie vielleicht mal 1 oder 2 Kindergartenkinder ein, damit Ihre Tochter Halt findet. Ruhig such kleinere und neue. Alles Gute, viele Grüße Dr.B. Saitner
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