Mitglied inaktiv
Unsere Tochter Vanessa ist 20 Monate alt und entwickelt sich körperlich und geistig sehr gut. Leider ist sie anderen Kindern und fremden Menschen gegenüber sehr scheu. Sobald sie von einem anderen Kind berührt, oder zum Spielen aufgefordert wird, ruft sie "Mama, Mama" und klammert sich panisch an mein Hosenbein. Auch mit Kindern im selben Alter, die sie schon einige Monate kennt und regelmäßig sieht, möchte sie nicht spielen. Wenn ich mit ihr befreundete Mütter und deren Kinder treffe, hängt sie nur auf meinem Schoß herum. Kürzlich wollte sie im Kinderturnen nicht mehr weitermachen, weil die Turnlehrerin ihr bei einem Purzelbaum Hilfestellung leisten wollte. Ist dieses Verhalten normal? Wie verhalte ich mich richtig, damit diese Scheu sich bald wieder legt? Vielen Dank für Ihre Hilfe MfG
Legen sich Fremdeln und Anhänglichkeit nicht mit 2 bis 2einhalb Jahren sollte man von Scheu oder Schüchternheit sprechen. Man hat es jetzt mit einer anderen emotionalen Kategorie zu tun. Das Kind hat jetzt nämlich sein ureigenes Ich gefunden, sich also von der primären Bezugsperson innerlich abgelöst und baut nun sein Selbst auf, mit dem es sich allen Anderen gegenüber letztlich für die Dauer seines Lebens repräsentieren muß. Je nach bereits erworbener emotionaler Grundausstattung und abhängig von seinen Chrakteranlagen empfindet das Kind seine aufkommende Persönlichkeit als mehr oder weniger unzulänglich. Davon abhängig getraut es sich, sich selbst zu präsentieren oder eben noch nicht. D.h. das eine Kind tritt forsch und selbstbewußt auf, das andere zaghaft, scheu und schüchtern. Das kann soweit gehen, daß selbst andere Kinder, die vielleicht nur ein bißchen größer und weiter erscheinen, diese "Präsentationsangst" auslösen. Am besten geht man als Mutter mit dem Kind auf die anderen Kinder zu und steht ein Weilchen dem eigenen Kind zur Seite. Stück für Stück kann man sich dann wieder davonstehlen, wenn man merkt, daß das eigene Kind Sicherheit im Umgang mit den anderen entwickelt. Viele Grüße
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