Mitglied inaktiv
Guten Morgen Dr. Posth, meine Tochter, 14 Monate, ist z.Zt. ganz extrem bockig, wenn etwas nicht nach ihrem Kopf geht. z.B. Essen: ich gebe ihr immer einen Löffel, mit dem mantscht (mit dem Stiel) sie wunderbar im Teller herum. Versuche ich den Löffel zu drehen und ihr etwas auf diesen Löffel zu geben, damit sie ein bisschen allein isst, dann kreischt sie los, schmeißt den Löffel über den Tisch und wird extrem bockig. Wie fang ich es am Besten an, ihr zu zeigen, wie man alleine isst oder ist das noch zu früh? Sie kann auch nicht aus einem Becher trinken, den sie allein hält. Egal ob Trinklernbecher, mit oder ohne Henkel, MIlchflasche - sie will von mir bedient werden, sonst wird sie bockig. Ist diese Bockigkeit eine PHase oder schon die ersten Charakterzüge? Danke für Ihre überaus tolle und hilfreiche Arbeit hier im Forum. Gruß Carmen
Liebe Carmen, man ist heutzutage immer sehr schnell mit der Forderung nach Selbständigkeit des Kindes. Aber Selbständigkeit erwächst aus den Schritten der Bindung, Loslösung und Selbstentfaltung und nicht aus der willkürlichen Forderung nach ihr durch die Umwelt. Kinder zwischen 1 und 2 fangen erst langsam an, selbständig zu essen und zu trinken. Dieses Jahr ist richtig dafür, solche sozialen Fertigkeiten durch Vorbild und Animation beizubringen. Keinesfalls geht es, wenn man den alterstypischen Widerstandsgeist dazu umfunktionieren möchte. Z.B. kann man parallel agieren, indem das Kind füttert, während es selbst experimentell im Essen "herumstochert und matscht". Es gibt viele ritualisierte Ess-Spiele, verbunden mit Sprüchen wie: "Ein Löffelchen für....". Auch der dosierte Kippmechnismus zum Trinken aus der Tasse erfordert die Hilfestellung der Eltern. Jedes Kind bekleckert sich am Anfang. Aber all das hat mit Bockigkeit überhaupt nichts zu tun. Viele Grüße
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