Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Abendliches Einschlafen dauert 1-2 Stunden

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Abendliches Einschlafen dauert 1-2 Stunden

Tina Reisen

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Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, meine Tochter ist 13 Monate alt und schläft seit sie 8 Monate alt ist in ihrem Bettchen im eigenen Zinmer. Wenn sie krank ist oder nachts nicht weiterschläft, hole ich sie jederzeit in mein Bett. Nur zum Einschlafen ist sie ausnahmslos in ihrem Bettchen. Wir haben auch seit dieser Zeit ein Ritual, welches aus einer Geschichte und nach Löschen des Lichtes noch aus einem Lied besteht. Dafür nehme ich mir 20-30 Minuten Zeit. Danach dauert es allerdings ca eine weitere Stunde in der die Kleine regelrecht gegen den Schlaf zu kämpfen scheint. An ein Rausgehen oder gar die Hand zum Festhalten zu entziehen ist nicht zu denken. Sie weint dann bitterlich, sodass ich zumeist am Bettchen sitze und 1-2 Stunden ihre Hand halte. Die Augen wollen vorher nicht zugehen. Als ob sie in größter Alarmbereitschaft ist. Das Interessante: unsere Babysitterin, die meine Tochter mitversorgt seit sie 6 Wochen alt ist, kann sie wohl ins Bett legen und das Zimmer verlassen. Es gäbe noch zwei Minuten Gebrabbel und dann würde meine Kleine schlafen. Was mache ich denn falsch? Wenn ich das Zimmer verlasse, brüllt sie sich so in Rage, dass sie sogar schwitzt wenn ich nach kürzester Zeit wieder zu ihr komme. Allerdings gehen dann wenigstens mal die Äuglein zu. Haben sie einen Tipp, was ich tun kann um mir und meiner Tochter das Einschlafen zu erleichtern? Ps: Ich bin alleinerziehend und berufstätig, daher beginnt ihr Tag um 6 Uhr. Die Zeit zum ins Bett gehen liegt zwischen halb 7 und halb 8. Mittags schläft sie ohne Probleme alleine ein. Vielen Dank für Ihre Antwort


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Liebe Tina Reisen, ihre Tochter braucht diese Zeit jetzt mit IHNEN, nicht der babysitterin. In diesem Alter stürmt so vieles auf sie ein, entwickelt sich so viel, das nur bedingt verarbeitet oder integriert werden kann. Sie sind alleinerziehend und berufstätig, da bleibt nicht so viel Zeit mit der wichtigsten Bezugsperson. Und die holt sie sich beim einschlafen. Sie machen also nichts falsch, vor allem, wenn sie diese Zeit schätzen lernen. Je unruhiger sie auf das endlich einschlafen warten, desto weniger klappt es (das gilt übrigens noch Jahre, das wissen alle Eltern). Nutzen sie diese gemeinsame Zeit mit ihrer Tochter , ohne viele zusätzliche Worte, hängen sie ihren Gedanken nach, planen sie den nächsten Tag o.ä.. Es ist eine wichtige gemeinsame Erfahrung von Nähe und Sicherheit. Und je stabiler dieses Grundgefühl wird, je sicherer die Bindung, je verlässlicher die primäre Bezugsperson erlebt wird (Objektkonstanz), desto mehr wird ihre Tochter ihre altersgerechten Schritte machen können. Ich kann sie also nur ermutigen, sich diese Zeit zu nehmen, obwohl viel anderes sicher zu tun ist. Herzlichen Gruß Ludger Nohr


Tina Reisen

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Lieber Dr. Nohr, danke für die aufmunternden Worte! Sie haben Wunder bewirkt. Das Einschlafen klappt nun wesentlich entspannter und kürzer. Sie hatten Recht mit allem was sie geschrieben haben und ich bin sehr froh, die Situation nun mit anderen Augen sehen zu können. Leider wird man immer so verunsichert durch zu viele Ratschläge und Meinungen von Mitmenschen und Büchern, dass man als Mutter dann vergisst auf das eigene Gefühl zu vertrauen. Liebe Grüße Tina Reisen


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