Rusty
Liebe Frau Henkes, unser 6-jähriger Sohn bekommt schnell Streit mit anderen gleichaltrigen Kindern. Wenn diese zB zu uns nach Hause kommen oder er dort zu Besuch ist, will er oft seinen Willen durchsetzen und bestimmen, was wie lange und wann gespielt wird. Dabei wechselt er die Spiele häufig. Andere Kinder möchten das aber nicht oder z.B. lieber mit Lego spielen und wenn er das dann aber nicht möchte, gibt es Meinungsverschiedenheiten und es entsteht Streit. Er ist dann sehr schnell beleidigt und fühlt sich angegriffen. Auch fühlt er sich von anderen Kindern schnell provoziert, auch z.B. wenn diese einfach nein sagen. Dann teilt er aus und wird zum Teil auch aggressiv zu den Kindern, d. h. er verlässt sein Zimmer, knallt die Tür, schreit, heult und sagt dann auch so Sachen zu den Kindern wie "ich hasse dich", "du bist nicht mehr mein Freund" oder er fängt an zu schubsen o.ä. Das ist immer sehr unangenehm und ich weiß nicht wie ich mich in den Situationen verhalten soll. Er hat wohl eine niedrige Frustrationstoleranz und auch ein geringes Selbstwertgefühl denke ich und ist somit sehr schnell aus der Fassung zu bringen, wenn andere Kinder und auch Erwachsene mal Nein sagen. Was kann ich genau tun oder ihm sagen, um ihn zu stärken oder in den Situationen zu unterstützen? Ich muss auch sagen, dass mein Partner ebenfalls sehr schnell aufbrausend wird und eine niedrige Frustrationstoleranz besitzt. Ich will nicht, dass er sich das Verhalten vom Vater abschaut, aber das ist wahrscheinlich mit den Jahren bereits geschehen. Gibt es eine Möglichkeit, dem Kind noch ein anderes Verhalten beizubringen, wenn er frustriert ist? Und wir lernt er sich nicht so schnell angegriffen zu fühlen?
Guten Tag, in der Regel können Kinder solche Konflikte untereinander lösen. Sie können Ihrem Sohn klarmachen, dass er andere Kinder mit seinem Verhalten möglicherweise vertreibt. Spiegeln Sie ihm, was in den anderen Kindern vorgeht, wenn er sich so verhält. "Ich hätte keinen Lust einen Freund zu haben, der mir sagt, dass er mich hasst." Wenn Ihr Sohn dieses Verhalten vom Vater übernommen hat, wäre es sicher am hilfreichsten, Ihr Sohn könnte erleben, dass der Vater selbstkritisch ist und sich bemüht sein Verhalten zu ändern. Darüber könnten die beiden ins Gespräch kommen. In der Situation können Sie Ihren Sohn unterstützen, indem Sie ihn kurz aus der Situation nehmen. Fragen Sie ihn, ob er möchte, dass die anderen Kinder gehen oder ob er sich zutraut, sich so zu verhalten, dass ein Spiel weitergehen kann. Das Selbstwertgefühl ist bei Kindern diesen Alters noch in der Entwicklung. Sie können versuchen, viele Situationen zu schaffen, in denen sich Ihr Sohn als richtig und kompetent erleben kann, z.B. wenn er Ihnen hilft. Spiegeln Sie ihm immer wieder, dass Sie ihn gut finden, so wie er ist. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Rusty
Nachtrag: In der Schule (1. Klasse) ist er sehr schüchtern und zurückhaltend und steht nicht gerne im Mittelpunkt. Er traut sich oft nicht, andere Kinder anzusprechen, ob sie mit ihm spielen und ist daher in der Pause oft alleine. Aggressives Verhalten ist, bis jetzt, in der Schule noch nicht aufgetreten.
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