Sticks
Guten Tag, Mein Sohn ist 4,5 Jahre alt und seit Monaten hat er ein Paar Male gefragt, ob er seinen leiblichen Vater kennenlernen kann. Ein bisschen Hintegrund: - Der rechtliche Vater (A) ist nicht sein leiblicher Vater (B) - Seitdem mein Sohn ungefähr 3 Jahre alt war, habe ich ihm erzählt, dass er einen zweiten Vater hat, den er nicht kennt. Ab und zu hatte er fragen dazu gestellt. - Ich wohne mit A vor, während und nach der Schwangerschaft und immer noch. Er hat die Vaterschaftanerkennung und Sorgerecht. - Eine Voraussettzung von A- Solange ich bei ihm wohne, darf ich keinen Kontakt mit B haben. Wenn das der Fall ist, muss ich raus vom Haus und er möchte immer noch eine Beziehung zum Kind haben. Er will keine Patchworkfamilie haben und das Thema rund um die Herkunft des Kindes ist für ihn fast Taboo, bringt ihn zum Ärger, und ist sehr unagenehm. - Ich habe versucht schon mal mit B Kontakt aufzunehmen (sogar einmal ausgezogen) aber seit 4 Jahren höre von ihm nichts; er weiss ,dass das Kind seins ist und wollte damals einen DNA test machen lassen (der wurde aber nicht gemacht). - Ich bin Amerikanerin und habe keinen Job und kein Einkommen. Nun meine Frage: was ist das beste für das Kind? Soll ich noch mal versuchen Kontakt mit B aufzunehmen, damit mein Sohn die Möglichkeit hat, ihn kennenzulernen? Andere Wege? Vielen Dank.
Guten Tag, für Ihren Sohn ist sicher der soziale Vater der wichtigste. Der sollte Ihrem Sohn auch erhalten bleiben, da er die Vaterschaft anerkannt hat und offenbar großes Interesse an Ihrem Sohn hat. Das Bedürfnis Ihres Sohnes seinen leiblichen Vater kennenzulernen ist aber auch sehr verständlich und berechtigt. Sie sollten ihm das also nicht abschlagen. Sie können ihm aber altersgerecht erklären, dass es noch etwas dauern kann, weil die Situation nicht leicht ist. Er darf ruhig wissen, das es für den sozialen Vater schwer auszuhalten ist. Zu viele Details muss ein Vierjähriger allerdings noch nicht wissen. Ich halte es für wichtig, dass Sie die Schritte, die Sie unternehmen wollen, mit Ihrem Partner besprechen. Da er die Vaterschaft anerkannt hat, ist das sicher angemessen. Und es ist die wichtigste Möglichkeit, ihm die Angst vor einem Verlust des Sohnes zu nehmen. Diese scheint ja Grundlage seiner strengen Auflagen zu sein, die sich meines Erachtens nur auflösen lassen, wenn Ihr Partner sich nicht abgedrängt fühlt. Erst dann wird er auch das Bedürfnis seines Sohnes akzeptieren können, den leiblichen Vater auch kennenzulernen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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