Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

20 Monate - eigener Wille

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: 20 Monate - eigener Wille

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Hallo Herr Dr. Posth, habe gerade ihren ausführlichen Text unter Punkt 3 (Trotz usw.) gelesen. Habe aber noch eine Frage: Mein Sohn möchte auch öfter Dinge, die mir nicht passen (wirft Becher mit Wasser um usw.). Ich sage dann "Nein" oder "Ich möchte nicht, dass Du das und das tust.". Er schaut mich dann - grinsend, wie ich finde - an und tut es nochmal, immer wieder, bis ich dann irgendwann ziemlich genervt bin und ihm den Becher abnehme. Meist warne ich ihn vorher, indem ich ankündige, dass ich ihm den Becher abnehme/o.ä., wenn er das ungewünschte Verhalten nochmal wiederholt. Manchmal muss ich ihn auch hochheben und wegsetzen, z. B., wenn er mit einem Stein an eine Fensterscheibe haut. Ist das in Ordnung oder bin ich nicht einfühlsam genug? Manchmal werde ich auch etwas lauter oder schärfer im Ton. Da mir mein Sohn diesbzgl. grad einige NErven raubt, wäre ich für einen Rat dankbar. Danke und Grüße Liese68


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Stichwort: erste Erziehungsschritte Liebe Liese68, neben dem typischen Trotzen kommen auch immer wieder leicht provokative Handlungen vor, die jetzt dazu dienen, die Machtverhältnisse zwischen Eltern und Kind abzustecken. So etwas beginnt eigentlich schon zu Beginn des 2. Lebensjahres, wobei in diesem Alter noch zu berücksichtigen ist, daß die Kinder erst den Inhalt des Wortes "nein" erkennen und lernen müssen. Provokative Handlungen können übergangen oder nicht beachtet werden, wenn dadurch keine Beschädigung auftritt. Bei Zerkratzen von Tischen oder Scheiben bleibt einem aber nichts anderes übrig, als die Handlung zu unterbinden, es sei denn, die Beschädigung sei einem egal. Diesen Akt des Eingriffs sollte man durchaus mit eigenem Ärger verbinden und auch einer einfachen verbalen Botschaft. Es zählen aber nur die Konsequenz und die Wirkung, d.h. es bedarf keiner weiteren Maßnahmen wie heftiges Ausschimpfen oder Strafe. Letztlich wird nur eine Regel aufgestellt, die als verbindlich gelten soll. Anders ausgedrückt, nur die Sache oder Handlung wird "verneint", nicht das ganze Kind. Das ist wichtig. Viele Grüße


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