Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Posth. Bisher haben wir sehr gute Erfahrungen damit gemacht, ganz auf das Kind&seine Bedürfnisse einzugehen,sie wurde von ganz alleine eigenständiger und selbstbewusster. Jetzt höre ich oft, es könne ein Kind verweichlichen, wenn zB die Mama es beim Weinen gleich tröstet. Ich habe mich bisher etwas dagegen gesträubt, mir anzumassen meinem Kind gegenüber zu sagen "es habe sich ja gar nicht wehgetan", sondern habe sie getröstet, wenn sie danach verlangte.Sie ist aber schon immer etwas anhänglich&jammerig - Veranlagung oder habe ich es ihr anerzogen?Kann man ein Kleinkind verwöhnen (emotional, nicht materiell)? Schlafen:Abends dauert es mitunter 1 Std von Löschen des Lichts, bis sie schläft (Buch, Lied, Geschichte, Kuscheln), das war früher nicht so. Mittags kann ich sie gar nicht mehr hinlegen, aber sie ist so müde, dass sie im Auto/Wagen sofort einschläft. Sie kommt im Bett nicht zur Ruhe, weint aber nicht. Wie kann ich ihr helfen? Soll ich weiter immer dabeibleiben?
Hallo, ja natürlich sollen Sie weiter dabei bleiben. Um solchen rein weltanschaulich geprägten Argumentationslinien aus dem Weg zu gehen, gibt es ja inzwischen viele genaue Entwicklungsbeobachtungen an Kindern und damit Kenntnisse über ihre emotionale und psychosoziale Entwicklung. Die aber sagen klar und deutlich, echte emotionale Verwöhnung gibt es nicht. Und weiter: ein Kind wird umso selbstständiger und toleranter auch unliebsamen Ereignissen im Leben gegenüber, je liebevoller es großgezogen worden ist. Eins können Eltern natürlich tun. Sie können ihrem Kind durch eigene emotionale Schwäche die Leidensbereitschaft erhöhen und es unfähig machen, mit erlittenem Leid umzugehen. Im Grunde beuten Sie dann das Kind mit seinen emotionalen Empfindungen für sich selbst und die eigene Stabilisierung aus. Das aber sind noch unreife Eltern, die streng genommen zu jung für ein Kind sind. Viele Grüße
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