Mutter22
Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn (25 Monate) isst seit ca. 1 Monat immer weniger, ist dabei abgelenkt und lustlos und will eig. nur Schokolade. Er war noch bis vor 5 Wochen ein gieriger Allesfresser, den man beim Essen ausbremsen musste. Wir sind vor 4 Wochen umgezogen und er besucht seit 3 Wochen eine neue KiTa. Die Eingewöhnung dauerte genau 4 Tage, er hat es laut Erzieherinnen super gemacht, auch die Eingewöhnung in der ersten KiTa lief damals glatt und ich wusste bis vor wenigen Tagen nicht, wie es ist, sich von einem klammernden, weinenden Kind verabschieden zu müssen, was aktuell bei uns der Fall ist. Initial meinte er sogar mehrmals, dass die neue KiTa besser als die alte wäre. Jetzt kommuniziert er nur noch, dass er z.B. Angst vor einem Mädchen dort hätte, dass die Erziehering nicht lieb sei (was sie am nächsten Tag doch wieder war...) und bettelt regelrecht, dass ich ihn nicht in die KiTa fahre. Dazu noch die Essensverweigerung und immer mehr Ängste (vor der Kaffeemaschine, vor dem Rasenmäher, ein mal sogar vorm Papa...) Ich weiß, es sind viele Veränderungen gerade und ich weiß, dass Ängste zur kindl. Entwicklung gehören, aber vor zuvor gut bekannten und sogar beliebten Gegenständen oder vor dem Papa Angst zu haben und sich an mir zu klammern? Ahso, die 3. Umstellung ist sein Kinderzimmer und das Schlafen im Kinderbett und nicht mehr bei mir, was an sich reibungslos geklappt hat. Vielleicht deswegen verlangt er mehr nach mir (ich soll ihm die Schuhe anziehen, ich soll mit ihm Hände waschen, nicht der Papa usw). Sein Vater verbringt aber eig. genauso viel Zeit mit ihm wie ich, er ist nicht abwesend oder nicht routiniert oder so... Ich weiß nicht, ob all diese Verhaltensauffälligkeiten als übliche Reaktion auf die neuen Lebensumstände zu deuten sind oder ob ich mir Sorgen machen muss... Ich dachte kurz an einem KiTa-Wechsel, bin mir aber unsicher, ob die KiTa selbst das Problem ist, bei den aktuellen Erzieherinnen habe ich fast ein besseres Gefühl als bei den ehemaligen... Wie sehen Sie das? Wie kann ich herausfinden, ob ein 2-Jähriger ernst zu nehmende Probleme in der KiTa hat? Die Erzieherinnen sagen, er macht es sonst super, sehen nichts Besorgniserregendes..
Guten Tag, ich denke, Sie können davon ausgehen, dass das Verhalten Ihres Sohnes auf den vielen Veränderungen beruht, die er vor kurzem erlebt hat. Vier Wochen sind eine sehr kurze Zeit, um alle Veränderungen zu verarbeiten und sich die neue Lebenssituation einzustellen. Wenn es andere Gründe für sein verändertes Verhalten gäbe, hätten Sie diese sicherlich bemerkt. Große Veränderungen lösen bei Kindern Verunsicherungen und durchaus auch Ängste aus. Dann suchen sie wieder verstärkt den engen Kontakt zu den vertrauten Erwachsenen. Daher fällt es Ihrem Sohn zur Zeit schwer, morgens in die Kita zu gehen und sich von Ihnen zu trennen. Vermutlich ist die Bindung an Sie besonders eng, da er zuvor in Ihrem Bettt geschlafen hat. Daher sucht er vermutlich vor allem Ihre Nähe und weist den Vater gelegentlich ab. Ihr Sohn scheint ein sehr anpassungsbereites Kind zu sein, das den Übergang in die neue Kita rasch bewältigt und problemlos das Schlafen im Kinderzimmer akzeptiert hat. Das schließt jedoch unbewusste Ängste vor neuen Situationen nicht aus. Dadurch können selbst vertraute Gegenstände plötzlich Angst machen. Zeigen Sie Ihrem Sohn, dass Sie seine Ängste verstehen und wissen, dass er viel Neues kennenlernen muss. Wenn er sich von Ihnen verstanden weiß, fühlt er sich mit den neuen Anforderungen nicht allein und gewinnt zunehmend wieder Sicherheit. Vermitteln Sie Ihrem Sohn auch, dass Sie ihm zutrauen, sich an all das Neue zu gewöhnen und sich bald wieder wohlzufühlen. Vielleicht können Sie akzeptieren, wenn er nachts wieder zu Ihnen ins Bett möchte, um sich durch die körperliche Nähe zu Ihnen sicher zu fühlen. Das veränderte Essverhalten beruht sicher auf der aktuellen Situation. Es wird sich mit zunehmender Akzeptanz des neuen Umfeldes wieder ändern. Sie bieten Ihrem Sohn genügend Nahrung, um satt zu werden. Allerdings kann bei Zweijährigen das "normale" Essen oft nicht mit Schokolade konkurrieren. Möglicherweise möchte Ihr Sohn mit seiner Essensverweigerung die Gabe von Schokolade erreichen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Mutter22
Vielen lieben Dank, Sie haben mich sehr beruhigt bzw. bestätigt in meinen Vermutungen!
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