Baby 11 Monate ständig unzufrieden

Liebe Karolcia Sie haben Gewissheit, dass es Ihrer Tochter organisch gut geht. Das, was Sie an dem Verhalten Ihrer Tochter beobachten ist auf die vielfachen Neuerungen zu beziehen, die Ihre Tochter gerade lernt und verarbeiten muss. Ich vergleiche diese konzentrierten Entwicklungsschübe gerne mit einer Situation aus dem Erwachsenenleben, um in etwa nachvollziehen zu können, wie es sich ein Kind in diesen Phasen fühlen könnte. Der Vergleich ist ähnlich wie bei der Aufgabe einer alten Berufstätigkeit, dem Umzug in eine neue Stadt; samt neuer Jobsituation und neuen Herausforderungen. Man kennt sich (noch) nicht aus- muss einerseits etwas abstreifen, andererseits bereits neues empfangen und erhält täglich sehr viel Input. Gleichzeitig darf das gewohnte noch bleiben; dennoch in veränderter Form.... Die Gedanken kreisen, die Sehnsucht nach lieben Menschen ist da, es braucht einen Ausgleich und manchmal ist einem vielleicht auch nur nach " Heulen zumute", wenn es doch zu viel wird. Aber auch das Gefühl von Stolz und Ehrgeiz tritt auf, weil man gerne etwas schaffen will, was man sich als Ziel gesetzt hat. Die Dosierung der Herausforderungen allerdings, kann man nicht immer beeinflussen... usw. Überträgt man also einen gewaltigen Entwicklungsschritt eines Kindes auf die oben geschilderte Situation, kann man ungefähr nachfühlen, wie es dem eigenen Kind gehen könnte. D.h.: es geht vorüber :)). Das neue wird sich etablieren. Sie sind bei Ihrem Kind, bestätigen es und halten mit ihm die Herausforderungen aus :): Kinder, die sich in einer wachsenden Mobilität befinden, nehmen i.d.R. einen größeren Radius zu ihren Eltern ein. D.h., auch, dass die Kleinen oft von ihrer eigenen Courage sich weiter fortzubewegen, selbst überrascht P.sind. Sie fangen z.B. an zu weinen oder suchen zwischendurch ganz engen Kontakt zu den Eltern. Wenn Sie merken, dass diese Phase sich so intensiv gestaltet, dann suchen Sie gemeinsam die Ruhe und/oder die Nähe. Bleiben Sie einfach beisammen und gestalten den Tagesablauf in kleinen Schritten... Ihr Kind gibt es Ihnen sowieso bereits vor :). Sie werden beobachten, wie sich jeden Tag ein kleiner Fortschritt zeigt und auch die emotionale Festigung eintritt. Ihr Kind ist weder zu ängstlich oder anderes; sondern es prüft sich selbst und seine Grenzen. Alles ist neu! Wenn Ihre Tochter noch eine weitere Bezugsperson hat z.B. die Großeltern, so kann hier evt. für Sie als Mutter/Eltern eine Entlastung anvisiert werden. Denn- es kann eine wirklich sehr anstrengende Phase sein. Ein wenig Auszeit tut gut, um dann geduldig und und stärkend Ihrem Kind beizustehen. Oder Sie als Elternpaar geben sich jeweils etwas Raum, um "durchatmen" zu können. Bis bald und liebe Grüße von Katrin P.S. Das Buch " Kinderjahre" von Remo Lago ist ein Bestseller und zeigt sehr kleinschrittig und einfühlsam die einzelnen Epochen des " Großwerdens" auf. Ein Klassiker in jeder Elternbibliothek.