Wir wissen nicht weiter!

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Wir wissen nicht weiter!

Hallo Frau Schuster, mein Mann und ich wissen uns keinen Rat mehr, da unsere Tochter uns bald in den "Wahnsinn" treibt. Sie ist jetzt 27 Monate alt und führt sich seit Monaten nur noch auf. Sie testet ihre Grenzen ständig aus und versucht uns gegeneinander auszuspielen. Ich bin im 6. Monat schwanger und oftmals so fertig, dass ich nur noch weinen könnte. Wir haben schon sämtliche Hilfen versucht (Kinderarzt, Heilpraktiker, Osteopath, Mutter-Kind-Kur, Kinderpsychologin), aber bisher war nichts wirklich erfolgreich. Uns wurde mehrfach geraten, unser Kind für einige Stunden in den Kindergarten zu geben, was wir auch seit letzter Woche tun (10 Stunden pro Woche). Seit dem ist es aber noch schlimmer geworden. Sie ist sehr aktiv und will immer in Bewegung sein. Hier einige Beispiele: - Seit unsere Tochter 3 Monate alt ist, schläft sie abends und nachts sehr schlecht. Oftmals nur 3 Stunden am Stück und brüllt dann wie eine Irre, bis wir sie zu uns ins Bett holen. Wir haben schon diverse Schlaftrainings hinter uns, aber sie hört einfach nicht mit dem Geschrei auf und brüllt auch nach 2 Stunden noch lauter drauf los. Mittlerweile hat sie auch schon 6 Pseudokrupp-Anfälle gehabt, wobei einer durch zu viel Geschrei entstanden ist. - Seit gut einem Jahr beißt und haut sie andere Kinder ins Gesicht - einfach so und ohne Grund. Z. B. beim Kinderturnen oder in der Krabbelgruppe spielt sie erst ganz lieb mit ihnen und im nächsten Moment beißt/haut sie zu. Ich nehme sie dann bei Seite und versuche ruhig mit ihr zu reden, dass das nicht geht und sie dem Kind weh tut. Sie versteht mich und sagt auch "Entschuldigung" zu dem Kind, aber trotzdem macht sie es immer wieder. Ich fühle mich dann wie eine schlechte Mutter und könnte im Erdboden versinken. - Seit einigen Wochen führt sie sich wie eine Irre auf, wenn wir sie wickeln wollen. Sie tritt mich ständig und ich halte dann ihre Beine fest oder setze sie zur Beruhigung auf den Boden, da ich ja schwanger bin und Angst hab, dass sie meinen Bauch trifft. Sie schreit dann gleich los und hört auch nach gutem Zureden nicht mehr auf. - Sie haut mich öfters ins Gesicht oder auf den Oberkörper und schreit dann wieder los, wenn ich sie schimpfe und auf den Boden setzte oder einfach aus dem Raum gehe. Das sind nur einige Beispiele und wir wissen einfach nicht weiter. Wir versuchen konsequent zu sein und ihr ihre Grenzen zu setzen, aber es wird immer schwieriger und für mich langsam unerträglich. Was können Sie uns für Ratschläge geben? Vielen Dank im voraus für Ihre Hilfe und eine schöne Woche! Eine ratlose Mutter

Mitglied inaktiv - 11.05.2009, 20:47



Antwort auf: Wir wissen nicht weiter!

Hallo Ratsuchende Bitte versuchen Sie einmal nicht mit Ihrer Tochter zu schimpfen sondern Sie vom Ungeeigneten "einfach" abzulenken oder ihr eine geeignete Möglichkeit aufzuzeigen, wie sie auf andere Kinder zugehen kann und fröhliche Gesichter sieht. Hat sie z.B. unbewußt Ängste auf Grund ihrer Luftnot bei einem Pseudokrupp, zeigen Sie Verständnis und bieten Sie ihr ein eigenes (Reise-)Bett, bzw. eine eigene Matratze o.Ä. in Ihrem Schlafzimmer an. Sie ist dann nicht alleine und Jeder hat in seinem eigenen Bett genügend Platz.Wird sie dann mal wach -wie übrigens alle Kleinkinder zwischen Tief- und Traumschlaf- schlagen Sie ihr mit tröstenden Worten das Kuscheln mit ihrem Kuscheltier, das Aufziehen einer Spieluhr o.Ä. vor. Erinnern Sie möglichst rechtzeitig unmittelbar vor dem Kinderturnen oder der Krabbelgruppe daran, dass sie andere Kinder nicht beißen oder hauen sollte, weil die Kinder dann weinen und traurig sind. Schlagen Sie ihr gleichzeitig vor, ihr Gegenüber zu streicheln, das andere Kind an die Hand zu nehmen, ihm ein Spielzeug, bzw. Ball zu reichen usw. Da in diesem Alter kaum noch ein Kind nahezu bewegungs- und beschäftigungslos auf dem Wickeltisch liegen möchte, wickeln Sie Ihre Tochter möglichst im Stehen und mit Höschenwindeln, bzw. "dicken Unterhosen". Lassen Sie sich von ihr helfen (Waschlappen Windel,... festhalten), damit es schneller geht und noch Zeit für ein Fingerspiel o.Ä. bleibt. Loben Sie die Hilfsbereitschaft Ihrer Tochter. Bitten Sie rechtzeitig darum doch lieber in die Hände zu klatschen, weil es viel schöner klingt als ein Klatschen ins Gesicht. Klatschen Sie selbst in die Hände und freuen Sie sich. Je mehr Sie schimpfen und verbieten statt zu loben und geeignete Alternativen anzubieten umso weniger wird Ihre Tochter sich verstanden und geliebt fühlen und umso mehr wird sie ihre Grenzen und Ihre Reaktionen zu testen versuchen.- Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 12.05.2009



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