Hallo,
Meine Tochter, 6 Jahre, erzählt mir seit fast einem Jahr jeden Morgen, sie hätte schlecht geträumt. Anfangs hat sie noch erzählt, was sie geträumt hat Z.B. in einer Kirche eingesperrt, von Rittern verfolgt, von eigenem Autounfall, jmd. aus der Familie gestorben. Wir hatten in den letzten 3 Jahren tatsächlich zwei tragische Todesfälle. Seit einiger Zeit aber will sie nichts mehr erzählen, da sie meint, dann erst recht diese schlechten Sachen im Kopf zu haben und sie gleich wieder zu träumen. Wenn ihr kleiner Bruder (3 J.) abends von Rittern o.ä. Erzählt, ruft sie gleich "nein, nicht weiter erzählen, Sonst träume ich davon!"
Angeblich hilft nichts: kein Traumfänger, keine Kuscheltiere etc. Nur wenn sie bei uns im Ehebett schläft, würde sie nicht schlecht träumen.
Abends weint sie teilweise vor dem schlafen und will nicht alleine bleiben, weil sie Angst hat, dass sie schlecht träumt.
Ich schwanke zwischen den Gedanken, dass sie flunkert, um uns bei sich zu haben bzw. bei uns schlafen zu dürfen ( was aber nur große Ausnahmen sind)
, und, dass sie sehr sensibel zu sein scheint.
Zu welcher Reaktion meinerseits raten sie abends und morgens?
Vielen Dank im Voraus?
von
larsman007
am 17.12.2013, 13:47
Antwort auf:
Wie auf immer wiederkehrende schlechte Träume reagieren?
Liebe Larsman007,
Ihre Tochter hat für sich verinnerlicht, dass sie schlecht träumt, wobei sie vermutlich nicht jede Nacht schlecht träumt. Sie versucht nun, die tröstende Aufmerksamkeit am Abend zu bekommen. Dies ist eine altersgemäße Phase.
Es gibt ein Buch von Michael Ende, "Das Traumfresserchen", darin gibt es einen Spruch, den man aufsagen kann, um die bösen Träume zu vertreiben.
Vielleicht hilft Ihrer Tochter das Buch, vielleicht auch der Spruch, um in Ruhe weiter schlafen zu können. (Das Buch habe ich selbst noch nicht gelesen, mein Sohn war mit der Kita in dem Theaterstück und sehr angetan und dann haben wir das Traumfresserchen bei schlechten Träumen gerufen)
"Traumfresserchen, Traumfresserchen!
Komm mit dem Hornmesserchen!
Komm mit dem Glasgäbelchen!
Sperr auf dein Schnapp-Schnäbelchen!
Träume, die schrecken das Kind,
die lass dir schmecken geschwind!
Aber die schönen, die guten sind mein,
drum lass sie sein!
Traumfresserchen, Traumfresserchen,
dich lad ich ein!"
Morgens thematisieren Sie die Träume besser nicht, es sei denn, Ihre Tochter spricht Sie darauf an. Ihre Tochter wird sonst nur daran erinnert, dass sie womöglich ganz vergessen hat schlecht zu träumen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 18.12.2013