Hallo, Frau Schuster,
Tom ist jetzt 2 geworden. Er nimmt mich scheinbar überhaupt nicht ernst. Wenn ich "nein" sage, ist ihm das piepegal, im Gegenteil; er macht dann erst recht weiter und dreht voll auf, als würde er sich noch drüber amüsieren, dass ich mich ärgere.
Mit Erklärung, ohne Erkläruing, rein gar nichts bringt etwas.
Wenn ich bei meinen Eltern bin, ist es mir sehr peinlich. Ich kann es in einem "bösen Ton" sagen, ihm mit Konsequenzen drohen (und diese auch ausführen!), aber nichts hilft.
Nur wenn mein Mann -.laut- die Stimme erhebt, schmollt Tom.
Ich habe Angst, dass er mir demnächst noch mehr auf dem Kopf rumtanzt. Er hat mich jetzt schon voll im Griff, ich springe, wenn er was will (glaube, das ist auch verkehrt).
Gerne tritt er mich auch, wenn er auf dem Wickeltisch liegt. da hilft kein vorgetäuschtes Weinen und auch kein Schimpfen, alles prallt an dem kleinen Kerl ab.
Seit ca. 2 Wochen hat er sich auch angewöhnt, unheimlich laut zu kreischen/schreien wie ein Brüllaffe, wenn ihm was nicht passt. Auch im Einkaufswagen. Ich habe es mit Ignorieren und schimpfen probiert - auch da ist ihm alles egal, was ich sage.
Tom ist sehr temperamentvoll/willensstark - ich hoffe, es steigert sich nicht ins Unermeßliche.
Was kann ich tun, damit er mich als Person respektiert? Schließlich bin ich der Erwachsene, und auf den sollte er doch hören. Habe das Gefühl, die Kinder von damals haben sich nicht soviel rausgenommen. Wie haben die älteren Generationen das geschafft?
Vielen Dank!
Mitglied inaktiv - 30.01.2009, 21:42
Antwort auf:
Sohn nimmt mich nicht ernst
Hallo Ratsuchende
Die älteren Generationen haben den Kindern ihren eigenen Willen "aufgedrückt" und sie nicht aus Einsicht lernen lassen, sodass sie sich zu kritischen, aber auch sicher selbstständigen Persönlichkeiten entwickeln konnten. Viele Kinder haben "damals" gelernt: Du mußt dich nur anpassen um Alles zu erreichen -auch wenn es gegen deinen eigenen Willen und gegen deine eigene Überzeugung geht-.
Ein angepasstes, unkritisches Verhalten gehört in die heutige Gesellschaft aber nicht mehr hinein, sodass ich Ihnen empfehle, Ihren Sohn durch Einsicht lernen zu lassen.
Nehmen Sie zuerst direkten Blick- und möglichst auch Körperkontakt zu Tom auf, bevor Sie ein jeweils KURZ begründetes Nein zu ihm sprechen. Bieten Sie ihm gleichzeitig eine geeignete Handlungs-, bzw. Verhaltensmöglichkeit an. Setzen Sie sich dann konsequent und so gelassen wie möglich durch.
Da Kleinkinder erst durch Wiederholungen lernen werden Sie -wie immer- viel Geduld haben müssen.
Bitte versuchen Sie stets, einen Kompromiss zu finden zwischen seinen Bedürfnissen und Ihren Wünschen, damit er erkennen kann, dass es auch noch Andere außer ihm gibt, deren Wünsche usw. befriedigt werden wollen.
Da selten ein 2-Jähriger noch nahezu bewegungs- und beschäftigungslos auf dem Wickeltisch liegen möchte, rate ich Ihnen, Ihren Sohn möglichst im Stehen und mit Höschenwindeln zu wickeln.
Vielleicht ist er auch begeistert, wenn er wie Sie oder sein Papa SELBER auf die Toilette (mit Sitzverkleinerer) gehen DARF?
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 31.01.2009