Frage: Sohn ärgert gerne

Hallo liebe Frau Ubbens, unser Sohn ist vier Jahre alt. Mein Problem ist, dass wir mehrfach täglich Konflikte haben, weil er uns ärgert/haut/Dinge nach uns wirft usw., oft aus heiterem Himmel. Beispiel: wir haben heute mit Wasser gespielt. Er hat seine Wassergefäße (Waschanlagen für die Spiezeugautos) nach draußen getragen und wurde von mir für seine ruhige Hand gelobt. Plötzlich kippt er bei der nächsten Schale das Wasser absichtlich über mich und sagt dabei, dass es ihm Spaß macht, mich zu ärgern und er böse sei. Oder er tut sich versehentlich weh und haut mich anschließend mit der Faust und schreit mich an und sagt, ich wäre Schuld. Er ärgert auch seine Schwester ohne ersichtlichen Grund (kneifen/hauen..), schmeißt das Brettspiel durch den Raum, wenn er hinten liegt usw. (das kann ich mir sogar wegen der Enttäuschung erklären) Ich kann mir aber dieses grundlos aggressive Verhalten nicht erklären. Die Situation löst sich weder durch Erklären noch durch Raumwechsel. Das einzige, was hilft, ist, wenn ich lauter werde und ihn in sein Zimmer oder auf die Treppe schicke und ihm sage, er solle über sein Verhalten nachdenken und darf wiederkommen, wenn er uns nicht mehr ärgert. Wenn er und ich alleine sind, haben wir diese Probleme seltener, er spielt auch alleine und ist kreativ und aufgeweckt. Komisch. Nun habe ich die Idee eines Belohnungssystems gehabt:für jedes Mal gut essen und jedes Mal lieb sein, bekommt er am Abend Essens-/smileymarken. Wenn er 7 gesammelt hat, gibt es eine kleine Überraschung. Es ist ein wenig besser, aber ich hatte mir mehr davon erhofft. Wenn er den smiley nicht bekommt, erkläre ich ihm, warum. Meist sagt er, ärgern mache ihm eben Spaß. Am 01.08. haben wir einen Kindergartenplatz (09;00-13:00 Uhr). Ich habe wirklich Bedenken, dass wir Probleme bekommen. Zu uns: seine Schwester ist 14 Jahre alt. Sie haben richtig viel Spaß, soweit es die Zeit zulässt, es sei denn, der kleine kneift wieder. Mein Mann kümmert sich extrem selten um ihn, da er beruflich eingespannt ist. Er hat ihn bspw noch nie ins Bett gebracht oder Zähne geputzt, selten spielen sie mal. Ich bin Hauptbezugsperson, was ich auch sehr gerne bin, ich finde Kinder einfach toll. Könnte es sein, dass ihm die Vaterfigur fehlt? Oder sollte ich anders agieren? Ich lobe auch viel. Unser Sohn ist auch oft sehr lieb und sagt einfach aus dem nichts, dass er mich lieb hat, „schenkt“ mir ein Spielzeug von ihm und knuddelt mit mir. Er redet unfassbar viel und hat immer neue Ideen, was wir spielen oder unternehmen könnten. Ich hoffe, Sie haben eine Idee, was hinter all dem steckt und wie ich reagieren sollte, besonders in Hinsicht auf den bevorstehenden Kindergarten, aber auch bezüglich unseres Familienalltags. Liebe Grüße, Marlen

von Marlen123 am 17.06.2020, 20:32



Antwort auf: Sohn ärgert gerne

Liebe Marlen, Ihr Sohn testet Ihre Reaktion. Er sieht es als Spiel und hat noch nicht verstanden, dass Sie das Spiel nicht spielen wollen. Sie spielen miteinander, er ärgert Sie, dann beenden Sie das Spiel. Gerne damit, dass er sich für kurze Zeit in sein Zimmer oder auf die Treppe begeben muss. Anschließend bleiben Sie noch eine kleine Weile in der Hinsicht konsequent, dass Sie sich nicht sofort wieder mit ihm beschäftigen. "Du hast mich geärgert (gerne benennen Sie konkret, was er getan hat). Das finde ich nicht in Ordnung. Darum möchte ich jetzt nicht mit dir spielen." Das Belohnungssystem ist ihm nicht wichtig. Er verbindet es zudem nicht mit seinem Verhalten. Aus dem Grund wird es nicht weiterhelfen. Eine spürbare Konsequenz, wie das Ablehnen des gemeinsamen Spiels, wird ihm vermutlich besser begreiflich machen, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist. Wie meine Vorrednerin schon geschrieben hat, wird er sein Verhalten vermutlich nicht im Kindergarten zeigen. Meist zeigen gerade so junge Kinder entsprechendes Verhalten nur gegenüber ihren engsten Bezugspersonen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 18.06.2020



Antwort auf: Sohn ärgert gerne

Hallo, wegen des Kindergartens brauchst Du Dir (erstmal) keine Sorgen zu machen: Kinder sind in der Öffentlichkeit meist ganz anders als zu Hause, und üblicherweise arbeitet dort ja Fachpersonal, das kindliche Verhaltensweisen einordnen und damit umgehen kann. Selbst wenn er da so sein sollte, ist das primär kein Problem. Viele Grüße

von Mamamaike am 18.06.2020, 07:36



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