Kind eifersüchtig auf schwerkranken Papa

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Kind eifersüchtig auf schwerkranken Papa

Hallo Frau Schuster, ich wende mich heute in einer für unsere ganze Familie schwierigen Situation an Sie. Mein Mann hat an einen Hirntumor, wurde daran operiert, ist seit einer Woche wieder zu Hause. Er ist erblindet und auch seine Orientierung und seine Motorik hauen nicht wirklich hin. Das alles ist für uns eine neue und auch belastende Situation und wir haben uns noch lange nicht in den Alltag hineingefunden. Nun ist es so, dass meine Tochter (8) total eifersüchtig reagiert. Z. B. Ich muss meinem Mann beispielsweise das Frühstücksbrötchen schmieren. Sie möchte ihrs auch geschmiert haben. Habe meinem Mann einen MP3-Player gekauft, damit er Hörbücher hören kann, denn etwas anderes kann er ja im Moment nicht. Sie ist total sauer, weil sie keinen MP3-Player hat. Wir haben ihr gesagt, dass sie ihre Hörspiele dann auch mal draufmachen kann und dann hören… das sieht sie dann auch ein. Aber die spontane Reaktion ist immer erst einmal Eifersucht. Das macht mich total traurig. Auf der anderen Seite hilft meine Tochter aber auch mal ihrem Papa beim Anziehen oder sie bringt ihn mal zur Toilette. Das hilft mir sehr. Wie kann ich am besten mit meiner Tochter reden, dass sie das lernt zu verstehen? Das alles auch vor dem Hintergrund, dass der Pflegebedarf meines Mannes sicherlich noch zunimmt. Die Prognose bei dieser Art Krebs ist nicht gerade positiv. LG Pem

Mitglied inaktiv - 07.12.2009, 10:04



Antwort auf: Kind eifersüchtig auf schwerkranken Papa

Hallo Pem Ganz fest drücke ich Ihnen die Daumen, dass Sie genügend Kraft für die Pflege Ihres Mannes und auch ausreichend Optimismus haben, um immer nach vorne schauen zu können. Auch für eine 8-Jährige ist es unbegreiflich, dass der geliebte Papa plötzlich hilfsbedürftig ist, da Eltern eigentlich immer als Übermenschen angesehen werden, die für ihre Kinder stets zur Verfügung stehen. Ihre Tochter meint es ganz bestimmt nicht böse, aber sie kann auch nicht wie eine Erwachsene reagieren. Entzerren Sie die jeweilige Situation, indem Sie ihr z.B. vorschlagen, dass sie dem Papa das Brötchen schmiert, sodass Sie Zeit haben, wiederum Ihrer Tochter das Brötchen zu schmieren. Freuen Sie sich immer mal wieder ganz bewußt über die Hilfsbereitschaft und das Verständnis Ihrer Tochter und nehmen Sie sich gegenseitig tröstend in den Arm mit der Sicherheit, dass Sie gemeinsam doppelst stark sind und sich gemeinsam dieser Herausforderung stellen können. Mitfühlende Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 07.12.2009



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